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PFC Ludogorets Razgrad

FC Basel

PFC Ludogorets Razgrad - FC Basel 1:0 (0:0)

Datum: 22.10.2014, 20:45 Uhr - Wettbewerb: Champions League 2014/15 - Gruppenphase

Stadion: Vasil Levski Nationalstadion (Sofia) - Zuschauer: 29'150

Schiedsrichter: Deniz Aytekin Deutschland

Tore: 92. Minev 1:0.

Gelbe Karte: 24. Minev (Foul). 43. Xhaka (Foul). 45. Gonzalez (Reklamieren). 67. Embolo (Foul). 85. Frei (Foul). 86. Moti (Foul). 93. Schär. 93. Fabio Espinho.

Rote Karte: 18. Serey Die (Foul).

PFC Ludogorets Razgrad: Stoyanov; Junior Caicara, Terziev, Moti, Minev; Dyakov, Fabio Espinho; Alexandrov (81. Wanderson), Marcelinho, Dani Abalo (77. Misidjan); Bezjak (68. Hamza).

FC Basel: Vaclik; Xhaka, Schär, Suchy, Aliji (75. Arlind Ajeti); Frei; Gonzalez (87. Sio), Serey Die, Elneny, Callà (84. Hamoudi); Embolo.

Bemerkungen: Ludogorez ohne Zlatinski (rekonvaleszent), Basel ohne Degen, Delgado, Ivanov, Safari, Samuel, Streller (alle verletzt) und Diaz (gesperrt).

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(Si) Der FC Basel hat im Kampf um die Achtelfinal-Qualifikation in der Champions League einen Rückschlag erlitten. Der FCB verlor in Sofia beim bulgarischen Meister Ludogorez Rasgrad in der Nachspielzeit 0:1, nachdem er mehr als 70 Minuten in Unterzahl gespielt hatte.

Das goldene Tor für den Gastgeber vor rund 35'000 Zuschauern im Nationalstadion in Sofia schoss Verteidiger Yordan Minev, der in der 92. Minute mit einem satten Schuss in die nahe Ecke doch noch für den Gastgeber traf und Ludogorez damit als erstem bulgarischen Klub in der Geschichte der Champions League einen Sieg bescherte. Der FCB-Verteidiger Taulant Xhaka hatte den Ball mit dem Rücken unhaltbar für Torhüter Tomas Vaclik abgelenkt.

Es war das bittere Ende für den FCB, der dank seiner guten defensiven Organisation einen Punkt verdient gehabt hätte. Zwar hatten die Bulgaren deutlich mehr Spielanteile, der FCB agierte aber in der Defensive sehr gut organisiert und schien mit Ausnahme einer kurzen Phase nach der Pause nie ernsthaft in Gefahr, einen Gegentreffer zu kassieren.

Dass der Schweizer Meister sein Heil in erster Linie in der Defensive suchte, lag daran, dass er ab der 19. Minute in Unterzahl agieren musste. Geoffroy Serey Die hatte nach einem Foul an Cosmin Moti zur eigenen Überraschung vom deutschen Schiedsrichter Deniz Aytekin die Rote Karte gezeigt erhalten. Der Platzverweis war allerdings zu hart. Der Mittelfeldspieler stieg zwar in der Mitte der gegnerischen Platzhälfte gegen seinen Gegenspieler im Kampf um den Ball hart ein, eine Gelbe Karte wäre allerdings vom die richtige Sanktion gewesen. Serey Die, beim 1:0 gegen Liverpool dank seiner Kampfkraft noch der überragende FCB-Spieler, erwies diesmal mit einem Tackling seinem Team für einmal einen Bärendienst.

Trotz einem Mann weniger änderte sich am Spielgeschehen vor der Pause aber nicht viel. Fabian Frei, der den verletzten Marco Streller als Captain ersetzte, rückte im Mittelfeld zu Mohamed Elneny vor. Der FCB, der bereits defensiv begonnen hatte, blieb seiner Taktik treu, trat trotz einem Mann weniger weiterhin sehr gut organisiert und im Wissen der veränderten Ausgangslage noch disziplinierter auf. Und nach einer halben Stunde wäre der FCB sogar beinahe in Führung gegangen, als Derlis Gonzalez nach herrlicher Vorarbeit von Davide Callà am glänzend reagierenden Rasgrad-Torhüter Vladislav Stoyanov scheiterte.

Erst nach dem Seitenwechsel zeigte sich der Gastgeber gelegentlich im Stande aus seiner Überzahl Profit zu ziehen und drängte den FCB immer mehr in die Defensive. Die Basler liessen dies zu, weil sie nach Ballgewinn zu wenig aufrückten und den Ball schnell wieder verloren. Lücken taten sich im Basler Defensivverbund allerdings kaum auf. Und wenn sich der bulgarische Meister einmal in eine gute Abschlussposition manövrierte, dann war FCB-Keeper Vaclik zur Stelle - bis zur aus FCB-Sicht fatalen 92. Minute. Vaclik zeigte eine starke Leistung und war der beste Akteur im Team von Paulo Sousa. Kurz vor dem Platzverweis gegen Serey Die hatte der 25-jährige Tscheche das erste Mal glänzend reagiert, als er nach einer Freistossflanke den Kopfball von Marcelinho parierte.

Kurz nach der Pause, als das Heimteam spielerisch seine stärkste Phase hatte, war der Basler Torhüter gleich dreimal innerhalb kurzer Zeit zur Stelle. Zuerst lenkte er den Heber von Dani Abalo über die Latte, ehe er bei zwei Weitschüssen von Fabio Espinho ohne Makel blieb. Auch ansonsten wirkte der Nachfolge von Yann Sommer sehr sicher und abgeklärt; er war der ruhende Pol in der starken Basler Defensive. Weniger in Szene setzen konnte sich die Basler Offensive. Paulo Sousa setzte im Sturm auf Breel Embolo, der Marco Streller ersetzte und einen schwierigen Stand hatte. Obwohl der erst 17-jährige Kameruner vor allem nach dem Platzverweis fast immer auf sich alleine angestellt war, machte er seine Sache aber zufriedenstellend. Seine besten Szenen in der Offensive hatte Embolo in der Startphase bei numerischem Gleichstand, als sich zweimal gut durchsetzte und zum Abschluss kam.

Neben Streller, Walter Samuel, Behrang Safari, Ivan Ivanov und Marcelo Diaz (gesperrt) musste Sousa kurzfristig auch auf Philipp Degen verzichten. Die muskulären Probleme des rechten Verteidigers, der am Samstag gegen YB sein Comeback gefeiert hatte, liessen keinen Einsatz zu. Fabian Schär kehrte nach seiner Knieprellung wie erwartet wieder in die Startaufstellung zurück und bot eine starke Leistung. Auf den Flügeln setzte Sousa auf Callà Gonzalez.

Trotz der Niederlage sind die Chancen des FCB auf das Weiterkommen in der Gruppe nach der Hälfte des Pensums aber weiterhin intakt. Da Liverpool zuhause gegen Real Madrid klar verlor, kämpfen nun der FCB, Liverpool und Ludogorez um Platz 2 hinter den bereits enteilten Madrilenen. Will der FCB allerdings seine Chancen auf eine Achtelfinal-Qualifikation wahren, ist ein Sieg in knapp zwei Wochen im Rückspiel zuhause im St.-Jakob-Park gegen Ludogorez wohl Pflicht.