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Stade Spiritain

FC Basel

Stade Spiritain - FC Basel 1:7 (1:3)

Datum: 01.02.1999, 00:00 Uhr - Wettbewerb: Testspiel 1998/99

Stadion: Stade Municipal (Saint-Esprit, Martinique) - Zuschauer: 1'000

Schiedsrichter: Alex Jacquens Frankreich

Tore: 17. J.-P.Party 1:0. 25. Fabinho 1:1. 32. Fabinho 1:2. 44. Frick 1:3. 59. Fabinho 1:4. 74. Fabinho 1:5. 81. Barberis 1:6. 85. Mendi 1:7.

Stade Spiritain: Sylvestre; Francillette; Combe, Briand, Carius; St. Rose, Comba, Numeric, Cinna; B. Party, J.-P. Party.

FC Basel: 1. Halbzeit: Matan; Sahin, Kreuzer, Edmilson, Calapes; Tschopp, Abedi, Henry, Rytschkow, Fabinho; Frick. 2. Halbzeit: Matan; Ceccaroni, Edmilson, Cravero, Reimann; Perez, Barberis, Seedorf, Pechoucek, Fabinho; Mendi.

Bemerkungen: Basel ohne Veiga, Huggel, Cantaluppi (alle verletzt) und Huber (geschont).

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Der beeindruckende Auftritt von Fabinho

In einem weiteren Testspiel auf Martinique gewann der FC Basel gegen Stade Spiritain 7:1 (3:1). Vierfacher Torschütze war Fabinho.

St-Esprit. Die Worte waren feurig, der imposante Schnauz bebte. Gérard Kabyle kam spätabends auf Touren. Der Präsident von Stade Spiritain, einem weiteren Testgegner des FCB im Rahmen des Trainingslagers auf Martinique (es folgt eventuell am Donnerstag ein letztes Spiel gegen NK Zagreb), hielt nach dem gemeinsamen Abendessen der beiden Teams eine flammende Rede, in der er seine Spieler dazu aufforderte, den Akteuren des Gastes nachzueifern. Die Länge des Monologes liess einige Clubmitglieder von Stade Spiritain unruhig werden, doch der Vereinsvorsitzende wies die Störenfriede scharf zurecht. Schliesslich ist es eine präsidiale Pflicht, nach einer 1:7-Niederlage auf die Unterschiede zwischen den beiden Equipen hinzuweisen.

Vier Tore und viele Tricks

Auf dem Rasen hatte zuvor vor allem ein Mann für Stimmung gesorgt. Fabinho war der herausragende Spieler bei den Schweizern. Der FCB hatte den schwachen Gegner zwar stets im Griff, doch insgesamt war die Leistung der Basler mittelmässig. Die Verteidigung war kaum gefordert, im Mittelfeld vermochten Fabrice Henry und Sascha Rytschkow die ihnen gewährten Freiheiten nicht auszunützen, und im Angriff wirkte Mario Frick ein wenig «stumpf». So dauerte es geschlagene 24 Minuten, ehe der FCB zu seiner ersten Torgelegenheit kam. Zum Zeitpunkt des harmlosen Fallrückziehers von Frick führte Stade Spiritain bereits 1:0.

Kurz darauf glich Fabinho aus, und von diesem Moment an steigerte sich der Brasilianer in einen Spielrausch. Fortan sorgte beinahe jede Aktion des Linksfüssers für Gefahr im gegnerischen Strafraum. Beeindruckend war nicht nur die Schnelligkeit, mit der Fabinho seine Tricks ausübte, sondern auch die uneigennützige Spielweise; stets versuchte der 25jährige, einen besser postierten Kollegen anzuspielen. Eine Augenweide zudem, wie Fabinho mit dem holprigen Geläuf dank seiner perfekten Technik überhaupt keine Mühe hatte und eine Ballkontrolle an den Tag legte, die viele andere FCB-Spieler nicht annähernd erreichen.

Die vier Tore gehörten, so paradox dies klingt, nicht unbedingt zu den schönsten Szenen Fabinhos. Letztlich war der Auftritt die Bestätigung der Trainingsleistungen des Angreifers und lässt für die kommende Finalrunde einiges erwarten, auch wenn dort die Gegenwehr wesentlich vehementer ausfallen wird als am Montag.

FCB-Trainer Guy Mathez liess neunzig Minuten lang mit einer Vierer-Abwehr spielen und eröffnete namentlich auf den Aussenbahnen den Konkurrenzkampf. Atilla Sahin wirkte als rechter Verteidiger und dürfte sich dort in den nächsten Tagen ein Duell mit Massimo Ceccaroni liefern.

Kommt nun doch Carrario?

Offen ist nach wie vor, ob Edmilson beim FCB einen Vertrag erhält. Um den Brasilianer schlüssig beurteilen zu können, müsste man ihn einmal unter Druck beobachten können; auf Martinique war der 28jährige zu wenig gefordert. Sein Landsmann Seedorf, der gestern seinen 17. Geburtstag feierte, verfügt über gewisse interessante Anlagen. Sein Nachteil aber ist die Position, denn im zentralen Mittelfeld ist der FCB zahlenmässig stark bestückt. Und gegen Stade Spiritain meldete sich für das Zentrum auch einer zurück, der monatelang in der Krise gesteckt hatte: Vaclav Pechoucek zeigte eine ordentliche Leistung und bereitete mittels Eckbällen zwei Tore vor. Der schönste Treffer des Abends gelang Sébastien Barberis, der einen Pass aufnahm, dreimal den Ball jonglierte und ihn schliesslich unter die Latte schoss.

Neues gibt es in der Frage nach einem zusätzlichen Stürmer. Der Argentinier Silvio Cararrio, bereits im vergangenen Sommer beim FCB im Training, soll eventuell verpflichtet werden. Spätestens nach der Partie gegen Borussia Dortmund in zehn Tagen dürfte das Kader stehen. Georg Heitz

Quelle: Basler Zeitung vom 03.02.1999