Presseschau

Basler Zeitung vom 20.07.2007

«Ich spiele, seit ich gehen kann»

FCB-Spieler Benjamin Huggel (30) beantwortet Fragen von Leserinnen und Lesern
Auswahl: natalie Grob

Benjamin Huggel über die gute Münchensteiner Luft, seine Hobbys und Heimweh.

Roger Federer, Hakan Yakin, Murat Yakin und Beni Huggel sind alle in Münchenstein aufgewachsen und grosse Sportler geworden. Gibt es ein Erfolgsgeheimnis in Münchenstein, von dem niemand etwas weiss? (Florian Hamann)

Benjamin Huggel: Klar, Münchenstein ist ein gutes Pflaster für Sportler. Vielleicht liegt es am Wasser, an der guten Luft oder gar an der Nähe zur Stadt.

Wie brachten Sie es, als Profi, der sich jeden Tag durchsetzen muss, in Frankfurt fertig, das Familienleben mit zwei Kindern und einer jungen Frau unter einen Hut zu bringen? (Willy Kellerhals)

Es war nicht immer einfach. Schwierig war es, wenn ich viel fort war › besonders für meine Frau. Wenn ich gemerkt habe, dass es ihr dann nicht so gut ging, wars für mich auch nicht leicht. Aber es ist gut gegangen.

Wollten Sie schon immer Fussballer werden, und was braucht es, dass man sich vom breiten «Fussball-Durchschnitt» abheben kann? (Florian Hoek)

Ja, ich wollte schon immer Fussballer werden. Es braucht Talent, Arbeit, Disziplin und Glück: Talent braucht es, um sich vom Durchschnitt zu unterscheiden. Arbeit und Disziplin trägt auch dazu bei. Und Glück ist nötig, damit man es ganz nach oben schafft.

Welches sind Ihre Hobbys? (Bernadette Hofstetter)

Meine Familie, Freunde treffen, Musik hören und lesen. Ich lese gerade einen Krimi von Michael Theurillat.

Ist Ihre ironische Aussage über «in die Disco gehen» so überspitzt ausgefallen, weil Sie trotz grosser Erfahrung die Spannung und Nervosität vor dem Heimspiel in Rotblau spüren? (Markus Werder)

Nein. Ich habe überspitzt geantwortet, weil es sich um eine Klischeefrage handelt. In der Antwort habe ich auch grad die Antwort auf die Disco-Frage gegeben. Meine Reaktion auf die Frage hat aber nichts mit Spannung oder Nervosität zu tun.

Hatten Sie manchmal Heimweh, als Sie in Frankfurt spielten? (Philipp Minder, 12 Jahre)

Ja. Ich habe es dann mit Läckerli und Schweizer Schokolade vertrieben.

Der FCB hat wieder über 20 000 Jahreskarten verkauft. All diese Fans wollen den FCB als Meister sehen. Was meinen Sie, ist diese Mannschaft in der Lage, den Titel wieder einmal nach Basel zu holen? Ist die Transferpolitik des FCB wirklich so gut? (Remo Leibundgut)

Ich bin überzeugt, dass der FCB Meister wird. Es ist aber nicht Aufgabe der Spieler, sich zur Transferpolitik zu äussern, was ich aber weiss und sehe, ist, dass der Verein eine gute Arbeit macht. Wichtig ist doch, dass die, die spielen, auch den Titel holen.

Wann haben Sie begonnen, Fussball zu spielen, und wie sind Sie zum FC Basel gekommen? (Barriel César)

Ich spiele, seit ich gehen kann. Mit neun Jahren begann ich, in einem Verein zu spielen. Bevor ich zum FCB kam, spielte ich bei Münchenstein und dann beim FC Arlesheim.

Was würden Sie anders machen, wenn Sie wieder ein Angebot aus dem Ausland erhalten würden? (Sabrina Morelli)

Es nicht mehr annehmen, weil es mir beim FCB so gut gefällt.

Gewinnerfrage: Was halten Sie davon, wenn Fans ins Training kommen? (Chantal Fasler)

Diese Unterstützung finde ich grundsätzlich gut, nur nicht grad am Tag vor einem Spiel. Noch lieber ist mir, wenn Fans ins Stadion kommen und die Spiele ausverkauft sind.

Sind Sie David Beckham jemals begegnet? (Philipp Mäder)

Ja, schon zweimal. Einmal in Manchester und einmal an der EM in Portugal.

Was von Basel haben Sie während Ihrer Zeit in Frankfurt vermisst? (Bärbel Ruge)

Dialekt zu sprechen und die Fasnacht.

Wie war die Art der Kommunikation von Friedhelm Funkel, als Sie in Frankfurt öffentlich kritisiert wurden? Gibt es darin Unterschiede zu Christian Gross? (Benno Thüring)

Friedhelm Funkel hat mir gesagt, ich solle es nicht so eng sehen. Das sei Fussball. Christian Gross spricht mehr mit den Spielern als Funkel.

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