Basler Zeitung vom 23.01.2009
Angelo Schirinzi spielt mit der Futsal-Mannschaft des FC Basel am Sonntag vor heimischem Publikum
Dominic Willimann
Die NLA-Futsal-Mannschaft des FCB kämpft um den Einzug in die Playoffs und trifft dabei am Sonntag auf das Team Dinamo (15 Uhr, Rankhof).
Eigentlich ist Angelo Schirinzi auf dem Sand zu Hause. Als Spielertrainer der Beachsoccer-Nationalmannschaft setzt sich der ehemalige Nationalliga-B-Fussballer seit Jahren für die Förderung des Beachsoccers in der Schweiz ein – mit Erfolg. Zumindest im europäischen Vergleich kann die Schweiz mit den Besten mithalten. Nun hat der 36-Jährige mit Futsal eine zweite Leidenschaft entdeckt. «Als Ergänzung zum Beachsoccer», wie Schirinzi sagt.
In der Saison 2007/2008 nahm Schirinzi zusammen mit Akteuren der Beachsoccer-Nationalmannschaft unter dem Namen «Walking Sticks» im Winter erstmals am Nationalliga-B-Futsal-Spielbetrieb teil. Problemlos setzte sich das technisch versierte Team in der zweithöchsten Spielklasse durch und stieg in die Nationalliga A auf. In dieser Liga spielen die ehemaligen «Walking Sticks» neu unter dem Namen des FC Basel. Im Herbst hat der Stadtclub seine Aktivitäten ausgeweitet und ist ins Futsal-Metier eingestiegen. Der FCB ist der erste Profiverein der Swiss Football League, der sich im Futsal-Bereich engagiert. «Dank diesem Bekenntnis können wir auf einige U21-Spieler des FC Basel zurückgreifen», sagt Schirinzi. In der nächsten Saison soll das Kontingent an U21-Kräften aufgestockt werden.
Keine Profis. Auf Akteure aus dem Kader des Fanionteams kann Schirinzi nicht zählen. «Wenn ich einen auswählen dürfte, würde ich Carlitos nehmen», sagt der Spielertrainer. Seine Technik sei in der Halle bestimmt ein Plus.
Für das Spiel vom Sonntag braucht Schirinzi keine externen Verstärkungen. Mit Dejan Stankovic kehrt der zuletzt verletzte Topskorer ins Team zurück. Seine Qualitäten braucht es, denn der FCB muss gewinnen, um sich für die Playoffs zu qualifizieren. «Schaffen wir das, dann bin ich zufrieden», sagt Schirinzi – und ist mit seinen Gedanken bereits bei der nächsten Saison. Dann soll ein besser vorbereiteter FCB um den Meistertitel spielen. Schirinzis Ehrgeiz ist nach wie vor ungebrochen – wie einst in den Beachsoccer-Anfängen.
Was ist Futsal?
Aus Südamerika. Futsal hat seinen Ursprung in Montevideo (Uruguay). Dort soll die Sportart 1930 erstmals praktiziert worden sein. Seit 1989 führt die Fifa eine WM durch, seit 1999 die Uefa eine EM. Futsal unterscheidet sich vom herkömmlichen Hallenfussball in einigen Bereichen: Beim Futsal wird mit vier Feldspielern, einem Torhüter und ohne Bandenbegrenzungen auf Handballtore gespielt. Der Ball ist sprungreduziert. Tacklings jeder Art sind verboten. Nach dem fünften Foul eines Teams folgt bei jedem weiteren Foulspiel automatisch ein Penalty. In der Schweiz stösst Futsal auf grosses Interesse, bis 2011 rechnet der Schweizerische Fussballverband mit bis zu 400 Teams. dw > www.football.ch