Presseschau

Basler Zeitung vom 05.10.2009

Kanterniederlage für FCB-Frauen

1:7 gegen die Grasshoppers
adrien reymond

Mit 1:7 (1:3) verliert der FC Basel in der Nationalliga A gegen die Grasshoppers aus Zürich. Die Partie veranschaulichte die noch immer bestehenden grossen Leistungsdifferenzen in der höchsten weiblichen Fussballdivision.

Grösser, schneller, klüger, präziser und besser organisiert waren die Grasshoppers. In einer Fussballpartie reicht bereits einer dieser Attribute, um einen Gegner zu besiegen. Wenn jedoch alle auf einmal zutreffen, entstehen solche Resultate wie jenes am Samstagabend, die für den Verlierer geradezu vernichtend sein können. Nicht aber für den FC Basel, der schon vor Beginn der Saison von der schwierigen Ausgangslage wusste. FCB-Nachwuchschef Michel Kohler, der in Abwesenheit von Trainer Willy Schmid assistierte, stellte fest: «Es gibt noch viel Arbeit. Technisch und taktisch.»

Steilpässe. Damit sprach er an, dass der FCB mit eher langsamen Verteidigerinnen sehr hoch stand und deshalb sechs der sieben Gegentore nach beinahe identischem Schema kassierte: Mit Steilpässen lancierte GC eine seiner schnellen Offensivkräfte und setzte damit die Basler Verteidigung ausser Funktion. Die 15-jährige Torfrau Nadine Böni war angesichts der vielen Angriffe nicht zu beneiden. Besonders beim offsideverdächtigen 1:4, als drei Zürcherinnen auf Böni zuliefen und sich nur noch entscheiden mussten, wer denn das Tor erzielen darf. Mit einer Kontertaktik wäre der FCB wohl besser gefahren, wie Kohler später anerkannte, speziell gegen einen derart übermächtigen Gegner, der sogar einige Profis im Kader führt.

Trotz des klaren Verdikts gab es auch Lichtblicke bei der Frauen-Fraktion des FCB – wie etwa das schöne Führungstor von Shauna Gysin, als sie in der 18. Minute GC-Schlussfrau Manuela Mäder überlobte. Dazu das klare Zeichen der Vereinsführung, dass Michel Kohler auf der Bank sass und eifrig notierte. Noch ist die junge Equipe nicht für einen Mittelfeldplatz gut genug, doch Kohler ist trotzdem zuversichtlich: «Ich habe ein paar sehr interessante junge Spielerinnen gesehen. In zwei bis drei Jahren könnten wir im Frauenfussball eine Rolle spielen. Wahrscheinlich müssen wir im Winter aber trotzdem mit dem einen oder anderen Transfer reagieren und zusammen mit den Trainern Korrekturen anbringen.»

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