Basler Zeitung vom 31.10.2009
Robin Vecchi spielt mit der U17-Fussball-Nationalmannschaft an der WM in Nigeria
paul ulli
Die Schweizer U17-Junioren stehen an der WM in Afrika im Achtelfinal. Im Kader von Trainer Dany Ryser stehen fünf Akteure des FCB – einer von ihnen ist Robin Vecchi aus Allschwil.
Für FCB-Spieler Robin Vecchi ist die WM bislang eine einzige Erfolgsgeschichte. Denn vor ein paar Wochen sah es noch so aus, als ob der Baselbieter den Trip in den Westen Afrikas nicht mitmachen könnte. Der Sohn des langjährigen FC-Allschwil-Torhüters Lothar Vecchi hätte also fast die WM verpasst. «Vor der EM in Deutschland im Frühsommer brach sich Robin den Arm und musste passen. Nach der Vorsorgeimpfung für die WM wurde er infolge einiger Nebenwirkungen krank und verletzte sich zudem am Fuss. Doch er hat sich im letzten Moment während des WM-Trainingslagers auf Malta ins Kader zurückgekämpft», erzählt der Vater.
Angefangen hatte alles, als der damals 6-Jährige bei den Pampers des FC Allschwil unter Trainer Charly Frey erstmals die Fussballschuhe schnürte. Später, bei den D-Junioren, wurden die Talentspäher des FC Basel erstmals auf den Defensivspieler aufmerksam und wollten ihn zum Stadtclub holen. Doch Vecchi fühlte sich beim Dorfverein wohl und verzichtete vorerst auf einen Wechsel.
schweizer meister. Ein halbes Jahr und einen weiteren Lockruf des FCB später wagte er schliesslich den grossen Schritt. Von da an ging es fussballerisch aufwärts. «Unter Trainer Werner Mogg wurden wir mit der U16 Schweizer Meister. Da wusste ich, dass ich sportlich auf dem richtigen Weg bin», sagt der Rechtsfüsser.
Selbst ein erster herber Rückschlag bremste ihn in seiner Entwicklung kaum. Als einziger von sechs aufgebotenen FCB-Spielern aus dem Meisterteam schaffte er bei einem Nationalmannschafts-Zusammenzug den Sprung in die Schweizer U15-Auswahl nicht. Doch nach guten Leistungen flatterte wenig später dennoch ein Aufgebot ins Haus.
Der kopfballstarke Baselbieter blieb aber auf dem Boden der Realität und setzte weiter auf Fussball und Beruf. Im kommenden Frühjahr wird Vecchi seine Lehrabschlussprüfung als Speditionskaufmann am Sport-KV in Liestal ablegen. Dass es bei seinem solch grossen Trainingsaufwand oft positiv gesinnte Lehrmeister braucht, weiss auch der Noch-Lehrling: «In unserer Speditionsfirma arbeiten auch ehemalige Fussballer in der Chefetage, die bei Abwesenheiten oftmals ein Auge zudrücken und sich danach aber umso mehr über sportliche Erfolge freuen.»
polizei-eskorte. Mit seinen FCB-Teamkollegen Granit Xhaka, Janick Kamber, Roman Buess und Kofi Nimeley erlebt Vecchi an der U17-WM in Nigeria den vorläufigen Höhepunkt seiner Karriere. Speziell beeindruckt zeigt sich der 17-Jährige von der Organisation: «Bei jedem Bustransfer zum Training oder Spiel werden wir von der Polizei eskortiert. Auch hat der Schweizerische Fussballverband alles unternommen, damit es uns hier an nichts fehlt. So haben wir etwa einen eigenen Koch vor Ort.»
Trainer Dany Ryser hält zudem an etwas ganz Besonderem fest. «Es teilen sich nie zwei Spieler vom gleichen Verein das Zimmer. Ich bin seit meiner Nationalmannschaftszeit immer mit FCZ-Akteur André Gonçalves im Zimmer» sagt Vecchi. Aufgrund der bisherigen Leistungen des Schweizers Teams, bei dem auch der jetzt bei Aston Villa engagierte ehemalige FCB- Torhüter Benjamin Siegrist mit seinen guten Paraden eine wichtige Rolle spielt, könnte es durchaus sein, dass der Basler und der Zürcher noch einige Tage mehr zusammen ein afrikanisches Hotelzimmer bewohnen werden.