Presseschau

Basler Zeitung vom 21.11.2009

Vom Hallen-Plauschkick in die NLA

Cyrill Gloor übernimmt das Futsal-Team des FC Basel
Daniel Aenishänslin

Morgen Sonntag beginnt für die Futsal-Abteilung des FC Basel die Meisterschaft. In der Nationalliga-A-Ostgruppe treffen die Rotblauen in Appenzell auf den Aufsteiger CF Freiamt. Wohin der Weg des FC Basel in dieser Saison führen wird, ist noch ungewiss.

Vergangene Saison verpasste der FC Basel knapp die Playoffs. Als Aufsteiger konnte er damit zufrieden sein, denn darauf liesse sich aufbauen. Nur zeigt der FC Basel jetzt ein beinahe völlig neues Gesicht. Das Team der letzten Saison war um Spielertrainer Angelo Schirinzi aufgebaut und deshalb gespickt mit Spielern aus seiner Beach-Soccer-Nationalmannschaft. Dies wird nun nur noch bedingt der Fall sein.

Die Torhüter Valentin Jäggy und Nico Jung figurieren ebenso nicht mehr im Kader wie Davor Ivcevic, Stephan Meier und Daniele Pichierri. Angelo Schirinzi, Michael Rodrigues, Sandro Spaccarotella sowie Topskorer Dejan Stankovic sind alle noch mit der Beach-Soccer-Nationalmannschaft an der WM-Endrunde in Dubai engagiert. Genc Matoshi wird diese Saison aufgrund eines Wadenbeinbruches verpassen, während es Timm Klose zum FC Thun gezogen hat.

Super-League-Erfahrung. Trotz neuem Team und vielen Absenzen will Cyrill Gloor, der neue Spielertrainer, einen Schritt nach vorne machen: «Unser Ziel sind die Playoffs, das sollte schon unser Anspruch sein.» Gloor, der auf dem Rasen in der Innenverteidigung des Basler Erstligisten Old Boys spielt, hat sein neues Amt übernommen, «weil ich selten Nein sagen kann und bestimmt von dem sehr technischen Spiel profitieren werde».

Der 27-jährige Cyrill Gloor ist kein unbeschriebenes Blatt. Mit Marco Streller kickte er für den FC Aesch, ehe es ihn 15-jährig zum FC Concordia zog. Später gehörte er eine Saison zum Kader des FC Aarau, wo er es auf vier Einsätze in der Super League brachte. Heute arbeitet er als Controller für die Industriellen Werke Basel. Schon vor Jahresfrist versuchte Angelo Schirinzi Gloor für den Futsal zu gewinnen, doch damals scheiterte sein Einstieg noch am Fehlen einer Doppellizenz.

kollisionen. Ganz neu sei Indoor-Fussball für ihn nicht, sagt Gloor: «Zum Spass habe ich noch jedes Jahr mit Angelo in der Halle Fussball gespielt, oft waren auch die Degen-Brüder dabei.» Weil die Doppelbelastung als Spielertrainer der Beach-Soccer-Nationalmannschaft und des Futsal-Teams des FC Basel für Schirinzi zu gross geworden ist, gibt er Gloor nun das Steuer in die Hand.

Mehr als einmal die Woche kann Cyrill Gloor sein Team nicht zum Training bitten. «Einerseits trainieren die Spieler noch in ihren Fussballvereinen», sagt Gloor, «und andererseits ist gerade im Winter die Konkurrenz in der Halle gross.» Es drängen auch Handballer, Unihockeyaner und weitere auf Trainingstermine.

Im Moment scheint die Form der Futsal-Spieler des FC Basel zu stimmen. In einem Testspiel schlugen sie im Oktober das deutsche Team Nova 08 Karlsruhe mit 14:1. Schwierig dürfte es zum Ende der Saison werden, wenn im Februar die Playoffs anstehen. «Es ist die Zeit, in der viele ein Trainingslager mit ihrem Fussballverein im Programm haben», sagt Gloor über allfällige Terminkollisionen.

In der Region zu sehen sein wird der FC Basel am 29. November in Möhlin, wenn er gegen den Meister FC Seefeld Zürich antritt, und am 13. Dezember in der Basler Rankhof-Halle im Spiel gegen Union 7 Futsal Club Zürich.

Kader FC Basel

Marco Allenbach (Amicitia Riehen), Leonardo Antonietti (Reinach), Patrik Breton (Old Boys), Orazio Ferranti (Liestal), Tobias Fumagalli (Grenchen), Thomas Haberthür (Ettingen), Salvatore Patera (Frick), Davide Quaranta (Black Stars), Chris Ruliano Santos da Lima (Laufen), Patrick Zenhäusern (Laufen), Michael Rodrigues (Beach-Soccer-Nationalmannschaft), Angelo Schirinzi (Beach-Soccer-Nationalmannschaft), Sandro Spaccarotella (Beach-Soccer-Nationalmannschaft), Dejan Stankovic (Beach-Soccer-Nationalmannschaft).

Futsal: Modus, Regeln, Regionale

40 Minuten. Die Nationalliga-A-Meisterschaft wird in zwei Gruppen à acht Teams ausgetragen. Jeweils die ersten vier treten in den Playoffs im Februar gegeneinander an, wo es auch um die Teilnahme am Uefa-Futsal-Cup geht. Die NLB besteht aus sechs Gruppen. In der Gruppe 2 treten mit Olympique Basel, KMF Kraljevo und dem FC Arlesheim Futsal drei regionale Teams an. Gespielt wird in der Halle auf Handballtore. Ein Team besteht aus einem Torhüter und vier Feldspielern, der Ball ist kleiner als übliche Fussbälle. Die Spielzeit beträgt zweimal 20 Minuten. da

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