Basler Zeitung vom 18.12.2009
Vor dem Spiel des FC Basel gegen Fulham kam es zu längeren Wartezeiten
Markus Prazeller, CHRISTOPH KIESLICH
Das Gedränge vor den Eingängen zur Muttenzer Kurve ist vor FCB-Spielen jeweils gross. Mit einer Verengung wollte Basel United das Problem lösen. Ohne Erfolg.
Gross war der Frust der FCB-Fans am Mittwochabend. Nicht nur wegen der Niederlage der Rotblauen. Auf Kritik stiess einmal mehr das Einlasskonzept. «Ich frage mich, ob es gewissen Leuten manchmal zu langweilig ist, damit sie auf solche nicht zu Ende gedachten Ideen kommen», nervte sich einer von etlichen Matchbesuchern, die sich bei der BaZ meldeten.
Die Stadionbetreiberin Basel United hatte in Absprache mit dem FCB den Zugang zur Muttenzer Kurve mit Gittern verengt, um die Fans vor den Eingängen zu kanalisieren. Dadurch kam es zu längeren Wartezeiten. Als das Spiel bereits lief und immer noch viele Leute vor dem Stadion warteten, entschieden die Verantwortlichen, die Kontrollen zu lockern, um die Fans schneller ins Stadion zu lassen. «Ich stehe doch keine dreissig Minuten an, damit ich am Ende gar nicht durchsucht werde», schimpft ein FCB-Fan.
Auf Nachfrage der BaZ will Beat Meier, Sicherheitschef bei Basel United, nichts beschönigen: «Die Massnahme war gut gemeint, ging aber schief.» Es würden sich immer wieder Zuschauer über die teilweise sehr engen Platzverhältnisse vor dem Eingang von Sektor D beschweren. Mit den neu aufgestellten Gittern sei versucht worden, das Gedränge auf eine freie Fläche zu verlagern.
Hintergrund war ein Vorfall kürzlich bei einem Heimspiel: Ein weiblicher Steward zog sich Verbrühungen zu, weil ihr im Gedränge vor einem Drehkreuz heisser Glühwein über den Arm geschüttet wurde. «Das war nicht allein ausschlaggebend, hat aber das Fass zum Überlaufen gebracht», begründet Christian Kern, Chef von Basel United, die Massnahme.
Andere Lösungen. Gebracht hat es nichts. Auch durch den schmaleren Zugang hätten sich am Mittwoch viele Besucher gedrängt, sagt Meier. Ausserdem seien die Zuschauer erst spät gekommen. Aus diesem Grund wurden die Kontrollen nicht rigoros durchgezogen. «Sonst», so Meier, «wären viele Zuschauer bis zur zweiten Halbzeit nicht ins Stadion gekommen.» Bis zum nächsten Heimspiel des FCB am 12. Januar (Testspiel gegen Bayern München) will die Stadionbetreiberin zusammen mit dem Club «andere Lösungen» suchen.