Basellandschaftliche Zeitung vom 18.01.2010
Thibault Constantin hat im vergangenen Sommer vom FC Sion zu den Rot-Blauen gewechselt
Die erste Auswahl derFC Basel U16 entscheidet das 18. TriRhena-Turnier inFrenkendorf für sich.
william kong
Wer Constantin heisst, im Wallis aufgewachsen ist und beim FC Sion gespielt hat, der bekommt zwangsläufig eine Frage zu hören: «Bist Du mit Christian Constantin verwandt?» Namensvetter Thibault Constantin – Walliser aus Arbaz, 15 Jahre alt und seit dem vergangenen Sommer Spieler der U16 des FC Basel – muss stets klarstellen, dass er nicht mit dem Präsidenten des FC Sion familiär verbandelt ist. «Diese Frage hört er gar nicht gerne», sagt Werner Mogg. Sein Trainer bei der U16 des FCB hält Thibault Constantin «für ein grosses Talent, das seine Qualitäten im Abschluss hat».
Beim 18. internationalen TriRhena-Turnier in Frenkendorf stellt dies Thibault Constantin unter Beweis. Im Halbfinal steuert der Rechtsfuss beim 5:1 gegen den FC Liestal 1 (dieses Team qualifizierte sich in der Zwischenrunde auf Kosten des FC Basel 2 für den Halbfinal) ein Tor und einen Assist bei. Und im Endspiel leitet der Blondschopf mit seinem Foulpenalty den 3:0-Erfolg der Rot-Blauen ein.
Sion lockte mit langem Vertrag
Lange feiern war aber bei Thibault Constantin nach dem Turniersieg nicht angesagt – bereits heute drückt er wieder die Schulbank. Zurzeit holt der Walliser das neunte Schuljahr nach. Die Ausbildungsmöglichkeiten in Bezug auf Schule und Fussball beim FCB hatten auch im vergangenen Sommer den Ausschlag gegeben, dass die Eltern des U16-Nationalstürmers ihre Unterschrift unter einen Dreijahres-Vertrag gesetzt hatten .«Hier in Basel fühle ich mich sehr wohl. Beim FCB kann ich mich am besten entwickeln. In Sion werden für das Super-League-Team ja immer nur ausländische Spieler verpflichtet», sagt Thibault, der laut eigener Aussage so schnell möglich in den Profifussball wolle.
Nun war es schon nicht so, dass der FC Sion sich nicht um das einheimische Talent bemüht hatte. Christian Constantin sowie Sportchef und Ex-FCB-Stürmer Frédéric Chassot hatten mehrmals das Gespräch mit den Eltern des Sturmtalents gesucht. Zuletzt hatten die beiden Verantwortlichen dem Blondschopf einen Sechsjahres-Vertrag offeriert, den die Familie aus Arbaz ablehnte. «Die einzige Qualität, die Thibault im Fussball mitbringt, ist sein Name», spottete hinterher Christian Constantin im «Le Matin». Es wäre bekannterweise aber nicht das erste Mal, dass sich der Sion-Präsident irren würde.
«Nicht viel ändern»
OK-Präsident Martin Häfelfinger durfte ein positives Fazit ziehen: «Es gibt nicht viel, dass wir für die nächste Ausgabe ändern müssen.» Zwar musste Häfelfinger am letzten Sonntag wegen eines Zwischenfalls – auf dem Feld gerieten zunächst die B-Junioren des FC Frenkendorf sowie Villingen (De) und danach ein paar Angehörige auf der Tribüne aneinander – die Polizei rufen. Peter Käbel, der Technische Direktor des Fussballverbandes zeigte sich erfreut über die Leistungen von OB und Liestal: «In der Region wird gut gearbeitet». (wko)