Basellandschaftliche Zeitung vom 06.10.2010
Fussball Die inoffiziellen U14-Vizeweltmeister des FC Basel sind aus Südafrika zurückgekehrt
Fabian Kern
Südafrika – da war doch was? Ja, richtig, die Fussball-WM. Man verdrängt gern die Erinnerung ans enttäuschende Vorrunden-Out nach dem aufsehenerregenden Sieg gegen den nachmaligen Weltmeister Spanien. Doch nun hat die Schweiz am Kap der Guten Hoffnung doch noch zum Erfolg gefunden. Verantwortlich dafür sind die Junioren des FC Basel, welche das Schweizer Kreuz am Finalturnier des «Danone Nations Cup», der inoffiziellen U14-WM, bis in den Final trugen, wo sie Gastgeber Südafrika 0:2 unterlagen.
Übermüdet, aber auch überglücklich landeten die jungen Helden gestern Morgen um 6.12 Uhr am Klotener Flughafen und wurden gleich mit dem grossen FCB-Car abgeholt und nach Muttenz gefahren, wo ein würdiger Empfang mit Frühstück auf sie wartete. Die stolzen Eltern waren ebenfalls gut vorbereitet. Sie trugen ein T-Shirt mit dem Mannschaftsfoto und dem Aufdruck «Ihr seid sooo... GEIL». «Im ersten Moment war ich ein wenig enttäuscht über den verlorenen Final», erzählt Thomas Haas, der Vater von Cédric, «aber jetzt überwiegt der Stolz über eine sensationelle Leistung.»
Den bleibenden Eindruck, den die FCB-Junioren in Kapstadt hinterlassen haben, zeigen auch die Auszeichnungen, die sie errungen haben. Sie waren mit 15 erzielten Toren das offensiv beste Team und stellten mit Valentino Pugliese den besten Offensivspieler des Turniers sowie mit Albian Ajeti (9 Treffer) den Torschützenkönig. «Man muss auch sehen, dass wir im Final als Vereinsmannschaft gegen das Nationalteam Südafrikas nach ausgeglichenem Spiel unterlagen», unterstreicht Trainer Toni Membrino.
Der Traum von der Profikarriere
Den zweiten Platz unter insgesamt 40 Nationen hat der FCB nicht zum ersten Mal erreicht. Bereits vor vier Jahren in Paris standen die Basler im Final des Danone Nations Cup. Aus jener Mannschaft gingen schliesslich fünf U17-Weltmeister hervor. Das wissen auch die neuen Helden. «Der Ehrgeiz steigt jetzt natürlich», sagt Ajeti, der eine Profikarriere anstrebt. Der Torschützenkönig beschreibt die Atmosphäre im Final vor 35000 Zuschauern als «unglaublich». Und Captain Pugliese, der beste Offensivspieler, zeigt sich bereits als Medienprofi: «Ich bin stolz, hätte das aber ohne das Team nicht geschafft.» Beim Frühstück nach dem Empfang langten die beiden 13-Jährigen aber wie zwei ganz normale Teenager zu.