Presseschau

Basellandschaftliche Zeitung vom 30.11.2010

Wo die neuen Fussball-Stars geboren werden

FCB-Campus Eine Jury mit der FCB-Präsidentin Gigi Oeri wählt ein trichterförmiges Gebäude als neues Daheim für den FCB-Nachwuchs

Birgit Günter

So sieht er also aus, der neue FCB-Campus. Ein markantes, weisses, trichterförmiges Gebäude. Hier sollen sich dereinst hoffnungsvolle Fussball-Talente aus dem FCB-Nachwuchs umziehen, um dann auf dem benachbarten Trainingsgelände ihr Bestes zu geben. Ebenfalls im Gebäude integriert sind unter anderem ein Kraft- und Fitnessraum, eine Kantine und eine Cafeteria sowie ein Raum für Videoanalysen.

Das Projekt «Spirit» der Luca Selva Architekten ist als Sieger aus einem Architektur-Wettbewerb hervorgegangen, an dem insgesamt drei Büros teilgenommen hatten. Die Jury rund um die FCB-Präsidentin Gigi Oeri, den Basler Regierungsrat Christoph Eymann, seinen Baselbieter Amtskollegen Urs Wüthrich sowie den Architekten Jacques Herzog fällte den Entscheid einstimmig. Läuft alles nach Plan, soll im Sommer oder Herbst 2011 mit Bauen losgelegt werden. Bezugsbereit wäre der Campus dann im Verlauf des Jahres 2013.

Einen Geist von Dynamik schaffen

Das Gebäude wird auf dem Areal der Sportanlagen St. Jakob errichtet, und zwar in der Längsachse des Fussgänger-Zugangs von Norden, wie der FCB gestern mitteilte. Der Eingang zum Haus und zum Campus ist eine Öffnung in der Grösse eines Fussballtores. Darum herum wird der Bereich trichterförmig gestaltet, so dass ein «Spirit» von Durch- und Ausblick und von Dynamik entsteht, erklärt Architekt Luca Selva.

Die überdachte Lobby in der Mitte soll zudem Begegnungen zwischen Spielern, Besuchern und Trainern ermöglichen. Selva selbst gefällt am Campus die Tatsache, dass die Nachwuchskicker und die FCB-Stars quasi am gleichen Ort trainieren: «Diese Nähe zwischen Vorbildern und Junioren ist bemerkenswert.»

Speziell ist auch die Fassade. Der Weissbeton wird von einem Muster aus Löchern durchbrochen. Diese Löcher zeigen den jeweiligen jährlichen Tabellenrang des FC Basel seit seiner Gründung an. Für das Jahr 2011 sei das Loch bereits auf dem ersten Platz vorgesehen, fügt Selva an.

Die Verbundenheit mit dem FCB und die sportliche Philosophie des Siegerprojektes waren mitunter auch die Gründe, weswegen sich die Jury so deutlich dafür ausgesprochen habe, erklärt Benno Kaiser, Projektleiter FC Basel 1893. «Bei diesem Projekt spürt man den Geist, den wir in unserer Nachwuchsabteilung verbreiten wollen: offen, dynamisch und modern», sagt er.

Als nächster Schritt soll nun der Baurechtsvertrag zwischen der Landbesitzerin, der Christoph Merian Stiftung, und der Stiftung Nachwuchs-Campus Basel unterzeichnet werden. Gleichzeitig muss der Grosse Rat den Baurechtsvertrag mit der Stadt Basel auflösen. Kaiser rechnet mit einem Baubeginn im August.

Finanziert wird der FCB-Nachwuchs-Campus durch Kantonsbeiträge, Stiftungsgelder sowie auch durch die Mäzenin Gigi Oeri. Über die genauen Kosten wurde jedoch vorerst Stillschweigen vereinbart.

Neues Kunstrasenfeld kommt dazu

Für den Neubau werden die bestehenden Garderobengebäude abgerissen. Während der Bauzeit erhalten die Junioren voraussichtlich Asyl im St.-Jakob-Park. Der neue Campus wird vier sanierte Rasenfelder sowie ein neues Kunstrasenfeld beinhalten.

Kaiser freut sich bereits jetzt, dass der Fussball-Nachwuchs einen derart schönen Campus erhalten wird. Das sei aber auch wichtig, gibt er zu bedenken, denn: «Manche Spieler trainieren sechs- bis siebenmal die Woche mehrere Stunden pro Tag – sie verbringen also sehr viel Zeit hier.»

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