Presseschau

Solothurner Zeitung vom 18.05.2011

«Mein Traum? Ein Job beim FCB»

Fussball Der Nachwuchschef von Erstligist Solothurn, Ronald Vetter, ist vom FC Basel angestellt

Ruedi Kuhn

Was haben Gökhan Inler von Udinese, Burim Kukeli vom FC Luzern, Pascal Bader von Vaduz, Raphael Spiegel von GC sowie Philippe und Raphael Koch vom FC Zürich gemeinsam? Sie haben ihre Wurzeln beim FC Solothurn und schafften dank zielgerichteter Ausbildung, Qualität und Fleiss den Sprung in den Spitzenfussball. Inler beispielsweise kam von Olten zu Solothurn, wechselte danach zum FC Basel, spielte dort in der U21 und fand den Weg in die italienische Serie A über den FC Aarau und den FC Zürich. Der FC Solothurn als Talentschuppen? Zweifellos. Nur das Beste ist gut genug. Auf der Suche nach einem Partnerklub tat sich der Erstligist mit dem FC Basel zusammen. Weitere Partner sind Concordia Basel und das Team Jura. Diese vier Vereine werden vom Schweizerischen Fussballverband (SFV) finanziell unterstützt und arbeiten nach einem von höchster Stufe des SFV herausgegeben Ausbildungs-Leitfaden.

«Ich bin extrem ehrgeizig»

Michel Kohler vom FC Basel ist der Technische Leiter des Gesamtprojekts. Ronald Vetter ist seit zwei Jahren vom FC Basel angestellt. Vetter ist als Konditionstrainer und Chef Préformation für den Stützpunkt Solothurn verantwortlich. In dieser Funktion kümmert er sich hauptsächlich um die Auswahlen der U12 bis U15. Während der Arbeit mit den Talenten legt der 45-Jährige viel Wert auf individuelle Trainings. In seinen Zuständigkeitsbereich gehört auch das Coaching von Trainern. Administrativ kümmert er sich um Trainings- und Spielpläne. Vetter überlässt nach eigener Aussage nichts dem Zufall und schaffte es während seiner minuziös geplanten Ausbildung bis zum SFV-Instruktor. «Ich war während meiner aktiven Karriere extrem ehrgeizig», sagt Vetter, «und ich bin es jetzt auch als Trainer.» Nach der Matura absolvierte er an der Universität Bern ein Studium zum Eidgenössisch Diplomierten Turn- und Sportlehrer II. Heute lebt er mit seiner Frau Isabelle, den drei Mädchen Aline, Joëlle und Laura und der Katze Pepino in Langendorf.

Unter Latour aufgeblüht

Vetter ist in Grenchen aufgewachsen und ging dort zur Schule. Er liess sich schon als Bub vom Fussballfieber anstecken und verdiente sich beim FCG die Sporen ab. Zusammen mit seinem Vater Willi schaute er sich viele Spiele von Grenchen an. 1984 holte ihn Kulttrainer Hanspeter Latour zu Solothurn. Zehn Jahre hielt der Mittelstürmer dem Verein die Treue. National sorgte der Goalgetter bei der Schüler-Nationalmannschaft für Schlagzeilen. Ein Höhepunkt war die Teilnahme mit der Schweizer U18 an der EM-Endrunde 1984 in Russland. Im Alter von 25 Jahren platzte der Traum von einer grossen Karriere: Ein Kreuzbandriss im rechten Knie verhinderte Anfang der 90er-Jahre den Sprung zu den Young Boys. Danach setzte der Fussballverrückte voll auf seine Trainerlaufbahn. Und könnte sich durchaus vorstellen, einst im neuen Campus des FC Basel zu arbeiten. Wie sagte Ronald Vetter während des Interviews so schön: «Ein Job beim FCB, bei der Nummer eins im Schweizer Nachwuchsbereich? Damit würde ein Traum in Erfüllung gehen.»

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