Sonntagsblick vom 19.06.2011
Die Geheim-Hochzeit von Alex Frei
VON ANDREAS BÖNI
Er hat Ja gesagt! Alex Frei (31) hat gestern um 15 Uhr seine Nina kirchlich geheiratet. Bei der Party sang sogar Baschi!
Die Glocken läuten für zwei junge Menschen. Es ist Samstag, 15 Uhr, als Alex Frei (31) und seine Nina die Pauluskirche in Basel betreten. Es regnet nicht, die Gäste vor der Kirche bleiben trocken. Rotblaue Ballone, Kinder in FCB-Trikots und viele Gäste warten auf das Paar, das kurz nach 16 Uhr die Kirche verlässt. Frei hält eine weisse Taube in der Hand, lässt sie behutsam in den Himmel steigen. Dieser Vogel steht als Symbol für Liebe, Glück und Frieden.
Nina, seine deutsche Frau aus Bielefeld, in einem Traum von Kleid. Er im schicken Anzug mit schwarzer Krawatte. Entspannt lachend. Rundum glücklich. Es ist die Krönung ihrer Liebe, die während Alex’ Zeit bei Borussia Dortmund begann.
Die Hochzeit lief abgeschirmt ab. Das Gelände ist grossräumig von Security-Leuten abgesperrt worden!
Lange machte Frei ein Geheimnis um die hübsche Frau an seiner Seite. «Sie kommt aus Nordrhein-Westfalen, genauer gesagt aus Bielefeld», sagte er SonntagsBlick 2009. Mehr verraten wollte er damals noch nicht. Auf die Frage nach einer möglichen Heirat sagte er: «Sicher könnte ich mir das vorstellen, aber wie gesagt, sicher nicht heute und auch nicht morgen. Wir heiraten, wenn wir finden, es sei der richtige Zeitpunkt.»
Der richtige Zeitpunkt, der war gestern. Es ist ein grosses Fest, das Frei knapp zwei Monate nach der standesamtlichen Hochzeit in Binningen BL steigen lässt. Damals war nur der engste Kreis eingeladen, knapp sechs Stunden vor der Hochzeit hatte er mit dem FC Basel noch trainiert.
Dieses Mal sind viele Leute dabei. Vor allem Weggefährten, die ihn während seiner Karriere begleitet haben, hat er eingeladen. Vor Ort: Seine Basler Kumpels Marco Streller (wurde ausgerechnet gestern 30 Jahre alt!) und Benjamin Huggel, seine ehemaligen Nati-Kollegen Philipp und David Degen, sowie Ex-Mitspieler Roman Weidenfeller. Mit ihm zusammen kickte Frei von 2006 bis 2009 bei Borussia Dortmund. Der Torwart kam als Meister nach Basel – er war es, der als Captain die Meister-Schale als Erster hochstemmen durfte.
Nach der Trauung wurde in Riehen BS gefeiert. In der Villa Wenkenhof, einem wunderschönen Anwesen, das seit mehreren Jahrhunderten besteht.
Am späten Abend kurz nach 22.30 Uhr tritt dann noch Baschi auf. Der Sänger («Chum bring en hei») aus Gelterkinden BL ist bekennender Basel-Fan und rockt die Bude mal so richtig.
Frei und Hochzeiten – eine besondere Geschichte. Es war eine Hochzeit im Juni 2009, und zwar jene von Marco Streller, als sein Wechsel zum FC Basel eingeleitet wurde. Frei erzählte lachend: «Da hat sich Vize-Präsident Bernhard Heusler in der Kirche neben mich gesetzt. Ob zufällig oder nicht?» Die beiden redeten über den möglichen Nachfolger des damals gerade entlassenen Trainers Christian Gross. Heusler fragte Frei auch, wann es denn für ihn Zeit wäre, zum FC Basel zurückzukehren. Morgens um drei Uhr sagte der damalige Nati-Captain, dass er bereit sei, wenn der FCB alles mache und er die Wertschätzung spüren würde. Frei wechselte noch im Sommer 2009 ans Rheinknie.
Lange kann sich Frei nicht von seiner Hochzeit erholen. Der Torschützenkönig der letzten Saison (27 Treffer) steigt mit dem FC Basel morgen Montag wieder ins Training ein.
Und ab dem 16. Juli und dem Saisonstart bei den Young Boys darf er auch auf dem Platz wieder Glücksgefühle spüren.