Presseschau

Blick vom 18.08.1999

FCB-Ersatz für Rytschkow da: Tony Esposito

VON MAX KERN

BASEL - Exzentriker Rytschkow weg - und schon steht beim FC Basel der neue exzellente Spielmacher auf der (Schützen-)Matte. Trainer Christian Gross holte seinen verlorenen Sohn Tony Esposito (27) in die Schweiz zurück. Und nun steht für die Bebbi wegen dem Ex-Hopper Streit mit GC ins Haus!

Gestern Morgen trainierte der 1-fache Internationale Esposito, der diesen Frühling mit dem spanischen Kub Extremadura in die Zweite Division abgestiegen ist, erstmals mit seinem Ex-Trainer Gross. Und am Abend spielte Tony bereits im Bebbi-Dress beim Test gegen den Erstligisten Muttenz.
Doch bis der Tessiner Esposito auch in der Meisterschaft für den FCB einlaufen wird, sorgt der Spielmacher für Juristenfutter.
Denn GC und Extremadura streiten vor dem Weltfussballverband Fifa um die Besitzerrechte.
Gross: «Am 24. August fällt das Exekutivkomitee der Fifa den Entscheid. Doch wir gehen davon aus, dass Tony ablösefrei zu haben ist.» Was GC natürlich anders sieht.
Gross und Esposito - eine nicht alltägliche Trainer-Spieler-Beziehung. Als beide noch bei GC in der Champions League für Furore gesorgt hatten, musste sich Gross schützend vor seinen Regisseur stellen. Am 14. Februar 1997 hatte Esposito mit über 1 Promille Alkohol im Blut im Zürcher Scherbenviertel einen Selbstunfall gebaut.
Bevor der Skandal aufgeflogen war, konnte Gross im Trainingscamp auf den Kanaren Esposito rechtzeitig davon überzeugen, den Ausrutscher dem damaligen GC-Präsidenten Romano Spadaro am Telefon zu beichten. Esposito entging mit dieser Beichte dem fast sicheren Rauswurf, kam mit einer klubinternen Busse von 30 000 Franken davon.
Gross: «Dieser Fall ist abgehakt. Tony hat daraus seine Lehren gezogen.»
Gross wechselte im November 1997 zu Tottenham Hotspur. Esposito blieb im Hardturm, wurde ein Jahr später von Gross-Nachfolger Fringer auf Eis gelegt. Seit gestern sind sie wieder zusammen.

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