Presseschau

Blick vom 22.10.2011

Wird Muri heute ausgepfiffen?

Pulverfass FC Luzern

Von Martin Arn und Michel Wettstein

Riesen-Aufregung beim Leader! Yakin stösst eigene Fans vor den Kopf. Präsident Stierli ist sauer: «Auf Fans, die nicht zum FCL stehen, können wir verzichten.»

Vorbei ist es mit der Herrlichkeit in Luzern: gegen YB die erste Saisonniederlage, dann ein schwacher Cup-Auftritt und jetzt die Riesen-Aufregung um Trainer Murat Yakin.

Der FCL ist zwar immer noch Leader. Aber die Stimmung ist explosiv, seit bekannt wurde, dass FCL-Präsident Walter Stierli und Basels Bernhard Heusler sich vor einer Woche über die Personalie Yakin unterhalten haben.

Yakin selber sagt zu BLICK: «Ich hatte bis jetzt keinen Kontakt zum FCB.» Ein klares Bekenntnis zum FCL ist ihm aber nicht zu entlocken. Nach einem erfolgreichen Saisonstart (7 Siege, 3 Remis, 1 Pleite) ist Yakin drauf und dran, seinen Kredit bei einem Teil der Fans zu verspielen.

Im Fan-Forum des FCL schreiben sich die User die Finger wund. «Yakin soll gehen, und zwar sofort. Nicht erst im Winter. Unloyale Trainer sind in der Regel ziemlich unbrauchbar», heisst es da zum Beispiel. Ein anderer schreibt: «Luzern geht ihm komplett am Arsch vorbei, und er macht keinen Hehl daraus.» Ganz drastisch formuliert es ein Dritter: «Verpissen Sie sich bitte lieber heute als morgen, Herr Yakin!»

Als Trainer-Nutte beschimpft

Andere Forumsteilnehmer verunglimpfen Yakin als «Trainer-Nutte» oder decken ihn mit rassistischen Sprüchen ein. Gibt es heute beim Heimspiel gegen Xamax sogar Pfiffe gegen den eigenen Trainer?

Yakin lächelt die ganze Aufregung um seine Person einfach weg. Auf die Frage, wo er am letzten Dienstag war, als er beim Mannschaftstraining fehlte, sagt Yakin zuerst: «Ich war den ganzen Tag zu Hause.» Und etwas später: «Ich war am Dienstag sicher nicht in Basel. Wir sind eine grosse Familie, die ist in der ganzen Schweiz verteilt.»

Als BLICK FCL-Präsident Walter Stierli gestern erreichte, verliess er gerade die Geburtstagsparty eines Freundes. Stierlis Festlaune verschwindet augenblicklich, als ihn BLICK auf den Yakin-Knatsch anspricht: «Der ganze Aufstand um Muri ist lächerlich. Er kann doch mal einen freien Tag geniessen. Ich bin sicher, dass es keine Pfiffe gegen ihn geben wird!»

Und was sagt Stierli zu den Kommentaren im Fan-Forum? «Das Forum ist kein Barometer. 99 Prozent unserer Fans sind grossartig. Auf Fans, die nicht zum FCL stehen, können wir verzichten!» Rums!

Zusätzlich Öl ins Feuer giesst der «Corriere del Ticino». Die Tessiner Tageszeitung vermeldet, dass Bellinzona-Coach Martin Andermatt im Januar zu Luzern wechseln werde und für Yakin damit die Tür zum FCB offen sei.

Pulverfass Luzern, die Lunte brennt!

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