Presseschau

Aargauer Zeitung vom 24.02.2012

Eitel Sonnenschein

Jubel Die Basler hoffen auf die FCB-Sensation

Dean Fuss

Ob im Tram oder beim Mittagessen im Restaurant, in Basel gab es gestern nur ein Thema: Den grandiosen 1:0-Sieg des «kleinen» FCB über den «grossen» FCB. In der Basler Innenstadt zeugten zudem zahlreiche blau-rote Fahnen und Schals von den geschichtsträchtigen Ereignissen vom Mittwoch. Obwohl sich die Sonne gestern – ganz im Gegensatz zum Mittwoch – nicht blicken liess, dominierte am Rheinknie eitel Sonnenschein.

«Der Basler Sieg hat gezeigt, dass Leidenschaft mehr bringt, als ein Team aus lauter Stars», sagt der Basler Heinz Hügle und bringt damit die vorherrschende Meinung auf den Punkt. In der Stadt sei grosser Enthusiasmus spürbar, die Bevölkerung sei begeistert, wie Bernard Soguel anmerkt.

Der Basler Regierungspräsident Guy Morin sah sich das Spiel in seinem Skiferien-Domizil an: «Es war eine Riesenfreude. Ich bin beeindruckt, wie geschlossen und selbstbewusst die Basler jeweils zu diesen wichtigen Spielen antreten.» CVP-Nationalrat Markus Lehmann sass im St.Jakob-Park neben zwei Münchnern, die «wegen der Leistung ihrer Mannschaft fast verzweifelten». Auch der legendäre FCB-(Spieler-)Trainer Helmut Benthaus fieberte im Stadion mit und zollt den Baslern für ihre Leistung allerhöchsten Respekt. «Nach dem Sieg habe ich zu Hause eine extra Flasche Wein aufgemacht.» Tennis-Star Roger Federer tat seine grosse Freude derweil auf Facebook kund: «Grossartiger Sieg für meinen Heimklub, den FC Basel.»

Guten Mutes Richtung Rückspiel

Verpasst hat das bisherige Highlight des noch jungen Sportjahrs 2012 niemand. Wer kein Ticket für das Spiel ergattert hatte, fieberte zu Hause oder in einem der vielen Lokalen mit Live-Übertragung mit. «Das Mr. Pickwick Pub war zum Bersten gefüllt. Es war verrückt», sagt Ylva Malmerona Wrangstadh. Die Schwedin arbeitet als Barkeeperin im Pub in der Steinenvorstadt. Beim Siegestreffer sei das Lokal «förmlich explodiert». Auch im Restaurant Zum braunen Mutz haben viele Fans ihren FC Basel gefeiert, wie François Lang, Chef de Service, sagt. «Es ging mehr Bier raus als sonst. Die Gäste blieben bis gegen zwei Uhr.»

Für das Rückspiel am 13.März scheinen sich die Basler auf verhaltenen Optimismus geeinigt zu haben. «Es wird sicher schwierig, aber ich hoffe, dass jetzt alles drinliegt», sagt Basel-Anhängerin Silva Lanfranchi. Georges Delnon, der Direktor des Theater Basel, stimmt ihr zu: «Ein Weiterkommen ist möglich. Nun hoffe ich darauf, noch Tickets für das Rückspiel zu bekommen.»

Zurück