Basellandschaftliche Zeitung vom 21.03.2012
Fussball · Massimo Ceccaroni wird ab dem 1. Juli 2012 neuer Nachwuchs-Chef des FC Basel
Georges Küng
Während die mediale Konferenz im Hinblick auf den Cup-Match gegen Lausanne (Bericht unten) knapp eine Viertelstunde dauerte und eine formelle Sache war, beanspruchte die Vorstellung des neuen Nachwuchs-Chefs des FCB fast eine FussballHalbzeit. Die vom Schweizer Meister gross angekündigte Neuigkeit hatte zahlreiche Medienschaffende, auch Radio- und Fernseh-Stationen, in den St. Jakob-Park gelockt.
Es oblag Adrian Knupp, FCB-Verwaltungsrat, langjähriger Fussball-Weggefährte von «Cecca» und Cliquenkollege der legendären FCB-Nummer 2, den Stabswechsel von Michel Kohler zu Massimo Ceccaroni mitzuteilen. «Massimo muss man nicht vorstellen; dies wäre in etwa, wie Wasser in den Rhein zu tragen», so der frühere FCB-Goalgetter. Von 1987 bis 2002 spielte «Cecca» als Rechtsverteidiger für Rot-Blau – insgesamt 451 Partien in der Nationalliga A und B. Dass der von der Muttenzerkurve zur «Kultfigur» erhobene Ceccaroni kein Tor in einem Wettkampfspiel für seinen Klub erzielen konnte, machte den Sohn von italienischen Einwanderern nur noch beliebter und populärer. Dass sein Abgang respektive Rücktritt nicht zelebriert, sondern eine eher trockene Sache war, ist für Ceccaroni kein Grund, in Zorn zurückzublicken. «Ich habe einfach keinen neuen Vertrag erhalten. Der damalige Trainer, Christian Gross, setzte auf andere», so Ceccaroni. In jener Saison hatte er einen Kreuzbandriss erlitten und schaffte danach nicht mehr den Anschluss in die Stammformation.
Vollamtlich im Fussballgeschäft
Jetzt hat das FCB-Urgestein einen Vertrag über drei Jahre erhalten. Er wird Nachfolger des Jurassiers Kohler, den es, gemäss Klubmitteilung, «wieder vermehrt vom Bürostuhl auf den Platz zieht». Den umgekehrten Weg geht Ceccaroni, der nach seinem Rücktritt als Spitzenfussballer zuerst kurz beim SC Dornach (1. Liga) spielte, bevor er im Sommer beim BSC Old Boys Trainer wurde. Ceccaroni, der nebst dem Traineramt auch zu 100 Prozent bei der Firma ABT Bodenbeläge arbeitete – und Mitbesitzer der Firma war –, möchte wieder vollamtlich im Fussballgeschäft tätig sein. «Diese Chance können wir ihm nicht geben», erklärt Balz Heusler, der Präsident der Old Boys, welcher mit Knupp und Ceccaroni an der Pressekonferenz teilnahm.
Tatsache ist, dass mit der Rückkehr respektive Integration von Massimo Ceccaroni der FCB nochmals ein Stück baslerischer wird. Irgendwie hat sich für den Kult-Verteidiger der Kreis geschlossen.