Presseschau

Basler Zeitung vom 15.05.2012

Der frühere FCB-Spieler Rodolfo Kappenberger ist tot

Nachruf

Von Josef Zindel

Lugano ist die Geburtsstadt von Rodolfo Kappenberger, weshalb er bis zu seinem 15. Altersjahr auf dem Campo Marzio beim FC Lugano spielte. Später wechselte er zum SC Zug in die zweite Liga, um die deutsche Sprache zu lernen, ehe er zwischen 1939 und 1941 während zwei Saisons nochmals für den FC Lugano spielte.

1941 zog Kappenberger als 24-Jähriger nach Basel um, um Zahnmedizin zu studieren – womit der FC Basel, der damals nur in der zweithöchsten Liga spielte, ohne Transfersumme und für ein bescheidenes Gehalt zu einen begabten und eleganten Flügelstürmer kam.

Bis 1948 hielt er dem FCB die Treue und half den Rotblauen 1946 zum Aufstieg in die neu gegründete Nationalliga A. Gleich dreimal erreichte er in diesen sieben FCB-Jahren den Cupfinal, von denen die Basler die beiden ersten (1942 gegen GC und 1944 gegen Lausanne) verloren, jener von 1947 aber mit 3:0 gegen Lausanne gewonnen wurde.

In seine FCB-Zeit fielen auch die sechs Länderspiele Kappenbergers, in denen er nicht weniger als fünf Tore erzielte, darunter gleich beide Goals beim 2:1-Sieg der Schweiz gegen Grossdeutschland vom 1. Februar 1942 in Wien – ein Sporterfolg der Schweizer, der (vor allem aus politischen Gründen) in ganz Europa grosses Echo ausgelöst hatte.

1948 beendete Kappenberger seine Fussballerlaufbahn, um sich auf seinen Beruf als Zahnarzt zu konzentrieren. In der Folge unterhielt er jahrzehntelang eine Praxis am Schützengraben in Basel, eher er später in seinem Rentenalter seinen Wohnsitz zuerst teilweise, dann ganz in den Kanton Tessin verlegte, wo er nun in Magliaso gestorben ist.

Seiner Frau Franziska Kappenberger, seinem Sohn Lukas Kappenberger mit Familie und allen Angehörigen entbietet der FC Basel 1893 sein herzliches Beileid, wohlwissend, dass sich diesen Kondolenzgrüssen auch zahlreiche ältere FCB-Fans anschliessen, die sich sehr wohl an den einst sehr populären und sympathischen FCB-Spieler erinnern mögen.

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