Blick am Abend vom 17.08.2012
philipp.schraemmli @ringier.ch
AKTIEN
Die Gewinne aus der Gastronomie im Joggeli fliessen ab sofort in die Kasse des Clubs.
Dem FCB ist ein Coup gelungen, der ihm seine wirtschaftliche Unabhängigkeit langfristig zu sichern hilft: Der Club übernimmt die Berchtold Catering AG. Das ist jene Firma, die für das Catering im Joggeli zuständig ist, den Bankett- und Logenbereich mit 1 500 Plätzen bewirtet, sowie das Restaurant Uno und die Hattrick-Bar betreibt.
Am Dienstag haben die Parteien den Vertrag unterzeichnet. Der FCB hält neu 52 Prozent der Firmenanteile und ist Mehrheitsaktionär. Der Vertrag gilt rückwirkend auf den 1. April 2012.
Damit wird der FCB künftig jährlich zwischen zehn und zwölf Millionen Franken mehr erwirtschaften – in diesem Rahmen bewegte sich der Umsatz von Berchtold Catering. Rund 60 Prozent davon generiert das Unternehmen während den Spielen des FCB. Den Rest nimmt es mit seinem Partyservice ein.
«Dieses Engagement ist als Verbreiterung des Fundaments zu verstehen, auf dem der FC Basel steht», sagt Präsident Bernhard Heusler, als er den «strategischen Schritt» heute Mittag vorstellte. Der Verein habe die «natürlichen Grenzen», die ihm als Schweizer Fussballclub mit bereits hohem Standard an Zuschauereinnahmen gesetzt sind, erreicht. Durch den Erwerb seiner eigenen Catering-Firma erschliesst sich der Verein nun neue Einnahmequellen.
Firmengründer Hans Berchtold bleibt bis auf weiteres operativer Leiter. Er bezeichnet die Mehrheitsbeteilung des FCB an seiner Firma als «ideale Nachfolgelösung». Heusler und Berchtold sprechen beide von einer «Win-Win-Situation.» Eine Namensänderung des Unternehmens sei vorerst nicht angedacht.
Berchtold Catering beschäftigt 60 feste Mitarbeiter und rund 150 Teilzeitangestellte. Die Aktivitäten ausserhalb des Stadions – sprich den Partyservice – will der FCB weiterführen. Zu den finanziellen Bedingungen der Übernahme schweigen sich die Beteiligten aus.
Der Vertrag zwischen Berchtold Catering und Stadionbetreiberin Basel United läuft bis 2016. Im Falle einer Verlängerung dieser Zusammenarbeit hat sich der FCB die Option gesichert, das gesamte Aktienpaket der Catering-Firma zu kaufen.