Basler Zeitung vom 13.04.2013
So haben die weiblichen FCB-Anhänger den Match gegen Tottenham erlebt – und das sind ihre Lieblingsspieler
Umfrage: Martin Regenass, Rafael Scherrer, Mischa Hauswirth, Markus Vogt, Dominik Heitz, Raphael Suter
Basel. Fussball ist längst keine Männerdomäne mehr. Oftmals sind es inzwischen die fussballbegeisterten Frauen, die ihre Männer ins Stadion schleppen. Und dort benehmen sie sich alles andere als «damenhaft». Sie klatschen, pfeiffen, grölen und jubeln fast schon lauter als ihre männlichen Artgenossen.
Der Eindruck, dass Frauen ihre Emotionen offener zeigen, wird auch im Fussballstadion bestärkt. Dort tragen sie viel zur guten Stimmung bei und feuern die Spieler leidenschaftlich an. So war es auch am Donnerstagabend im St.-Jakob-Park. Die vielen Tausend weiblichen FCB-Fans litten mit ihren Lieblingsspielern, waren tief verzweifelt über vergebene Torchancen und völlig begeistert über jeden einzelnen erzielten Treffer. Und als nach diesem Thriller-Spiel der Sieg des FCB endlich feststand, kannte der Jubel der Frauen, die selbst fremden Sitznachbarn in die Arme fielen, keine Grenzen.
So schön können sich eben nur Frauen freuen. Die BaZ hat einige von ihnen gefragt, wie sie persönlich das Spiel zwischen dem FC Basel und Tottenham Hotspur erlebt haben und welches ihr Lieblingsspieler ist.
Sabine Horvath
Ich bin äusserst glücklich, dass ich nach den Matches gegen Celtic Glasgow und Liverpool vor mehr als zehn Jahren auch bei diesem geschichtsträchtigen Spiel gegen Tottenham Hotspur live im Stadion mitfiebern, mitschreien, mitleiden und mitjubeln durfte. Herzliche Gratulation dem FCB! Und vielen Dank für diese einmalige Kampagne – das ist Standortmarketing mit Prädikat outstanding. Mein Lieblingsspieler war an diesem Abend Marathonläufer Joo Hoo Park.
Tamara Wernli
Danke, FCB, für den tollen Abend und danke, Yann Sommer, für die herausragende Goalie-Leistung. Jetzt heissts nur noch: Finaaaaale!!
Caroline Rasser
Schande! Die Wahrheit ist nicht immer schmeichelhaft: Ich bin tatsächlich vor der Verlängerung eingeschlafen! Dafür durfte ich mich anderntags früh über das Resultat freuen. Super! Und Fussball kompensieren werde ich am Wochenende, am Samstag zum ersten Mal live in der Allianz-Arena beim anderen FCB und am Sonntag dann im Joggeli beim wahren FCB. Mein Lieblingsspieler von vorgestern – sofern nicht geträumt – Marco Streller.
Saskia Frei
Diese Nacht werde ich nicht vergessen. Das Spiel selber war vielleicht nicht so spannend, aber dieses Gemeinschaftserlebnis, so lange auf das Endresultat warten zu müssen, war verrückt. Ich war ganz aufgewühlt. Eigentlich habe ich mir Fenerbahçe Istanbul als Halbfinalgegner für den FCB gewünscht, weil ich Istanbul einfach eine tolle Stadt finde. Aber Chelsea ist auch sehr gut. Mein Lieblingsspieler ist Valentin Stocker, der momentan in Hochform ist und wohl noch eine grosse Zukunft vor sich hat.
Zoé Scarlett
Um ganz ehrlich zu sein: Ich bin ein Fussball-Banause, habe nicht mal vom Spiel gewusst. Erst um Mitternacht in den Nachrichten habe ich den Beitrag darüber gesehen. Mein Lieblings- spieler ist aber ganz klar Marco Streller, den kenne ich schon über zehn Jahre.
Esther Brühwiler
Den Match habe ich erst ab der Verlängerung gesehen – am Fernsehen, aber die grossartige Stimmung, die im Stadion herrschte, spürte man sogar in der Stube. Ich fand das Spiel genial und habe natürlich mit dem FCB und meinem Lieblingsspieler Yann Sommer mitgefiebert. Chelsea wird nun eine echte Herausforderung für Basel.
Angela Schwob
Mein Favorit beim FCB ist Murat Yakin, er macht einen Superjob als Trainer. Als langjähriger Fan verfolge ich alle Spiele mit, aber heute am Fernseher, nicht mehr im Stadion wie früher.
Eva Nidecker
Der Match war für mich Hochspannung und Emotion pur, ich habe es auf meinem Sitz im Stadion fast nicht ausgehalten. Es war das beste Fussballerlebnis meines Lebens. Ich habe wieder einmal verstanden, weshalb so viele Menschen diesen Sport lieben. Mein Lieblingsspieler ist Marco Streller, weil er ein Sympathieträger und das Herz der Mannschaft ist.
Sarah Jane
Ich freue mich sehr über den FCB-Sieg. Habe leider nicht das ganze Spiel gesehen. Und habe eigentlich auch keinen Lieblingsspieler, aber Marco Streller gefällt mir gut.
Gabriele Hatebur
Seit Yann Sommer lange Haare trägt, ist mein Lieblingsspieler Valentin Stocker. Leider konnte ich nur die erste Halbzeit mitverfolgen, aber das Resultat finde ich absolut den Hammer.
Caroline Bürki
Mein Lieblingsspieler ist Valentin Stocker, aber auch Elneny hat mich beeindruckt. Ich habe den Match vor dem Fernseher verfolgt, es war Nervenkitzel pur.
Angela Buddecke
Ich war grenzenlos begeistert von der Art der Eigendynamik im ausverkauften Stadion, davon, dass nun FCB-Geschichte geschrieben werden sollte, und natürlich von den Spielern, allen voran von meinem Lieblingsspieler Yann Sommer. Ich habe mit dem iPhone Videos gemacht, wenn ein Tor gefallen war, und diese an Freunde verschickt. Chelsea als Gegner im Halbfinal ist eine gute Wahl, denn mit den Engländern haut das immer gut hin.
Tanja Veith
Valentin Stocker ist ein Schätzeli, aber auch Salah spielt sehr gut. Die Stimmung im Stadion war fantastisch, ich habe es noch nie so voll erlebt. Ich drücke dem FCB weiterhin die Daumen!
Pia Inderbitzin
Es war ein sehr spannendes Spiel, in dem sich der FCB sehr gut geschlagen hat, auch wenn es viele Fehlpässe gegeben hat. Ich war nach dem Match noch dermassen aufgewühlt, dass ich gar nicht recht schlafen konnte. Nun hoffe ich, dass die FCBler – wie eigentlich immer gegen englische Mannschaften – nun auch im Halbfinal gegen Chelsea eine gute Figur machen. Vor allem meinem Lieblingsspieler Valentin Stocker drücke ich die Daumen.
Iris Tschaar
Mein Lieblingsspieler Shaqiri ist leider nicht mehr beim FC Basel. Ich habe gestern zwar Eishockey geschaut, aber in Birsfelden hört man alle Jubelschreie vom Joggeli her. Das Ergebnis ist perfekt, endlich zeigt sich mal ein Schweizer Verein in Europa.
Mirjam Ballmer
Ich habe den Match zu Hause gesehen und habe es vor Spannung zeitweise fast nicht ausgehalten. Zwischendurch rutschte mir das Herz fast in die Hose. Für Fussball interessiere ich mich schon seit vielen Jahren, mein erster FCB-Match war der letzte des FCB in der Nati B gegen Kriens. Ich spiele selber gerne Fussball, nicht in einem Verein zwar, aber wenn immer sich die Gelegenheit bietet im Geschäft mit Kolleginnen und Kollegen. Einen Lieblingsspieler habe ich beim heutigen FCB nicht. Früher war es aber einmal Marco Walker.
Salome Hofer
Das Tottenham-Spiel war sehr spannend und hat viele Nerven gekostet. Ich habe den Match im Stadion gesehen, die Stimmung war ganz toll. Man spürte, wie alle auf ein Tor des FCB warteten. Der Erfolg ist verdient, die Basler waren das bessere Team. Grossartig ist, dass der FCB so weit gekommen ist – und jetzt gegen Chelsea ist zusätzlich viel Ehre. Hoffentlich klappt es, dass ich auch gegen Chelsea Tickets bekomme. Einen Lieblingsspieler habe ich nicht. Fussballinteressiert bin ich aber schon lange, und seit etwa zwei Jahren gehe ich regelmässig an die Spiele.
Sarah Wyss
Ich kam gerade noch rechtzeitig nach Hause, um diesen Match zu sehen – spannend bis zum Schluss, vor allem beim Penaltyschiessen war ich hypernervös. Eine tolle Leistung des FCB, hoffentlich geht es so noch weiter. Der Einzug in den Final wäre natürlich super, aber das wird schwer. Zu den Spielen nahm mich schon früh mein Vater mit, noch ins alte Joggeli. FCB-Spiele sind mehr als nur Fussball und Sport, das ist ein Erlebnis. Von den Spielern beeindrucken mich einige, am meisten aber Mohammed Salah, wenn er seine Technik und Tricks auspackt.
Sabine Pegoraro
Gestern Morgen hatte ich kleine Äuglein, ich bin aber gerne aufgestanden nach einem solchen Match! Der FCB war genial und hat sein Spiel durchgezogen, auch in der Verlängerung. Man hätte doch meinen können, dass die Engländer den längeren Schnauf haben, aber es war genau umgekehrt. Und dann die souveränen Penaltys unserer Basler. Wenn ich einen Liebling nennen soll, dann ist es Yann Sommer, der Goalie der Extraklasse. Und jetzt gegen Chelsea – das ist super! Wir sind nun so schön eingespielt auf die Engländer.
Patricia von Falkenstein
Wir gingen zu meinem Geburtstag für einmal nicht essen, sondern zum FCB – und es hat sich tausendfach gelohnt. Schade, dass es regnete, aber die Muttenzer-Kurve war toll, und die Tottenham-Fans kaum zu hören. Seit ich 16 bin, gehe ich zum FCB, schon im alten Stadion. Was mir auffällt, ist, dass der Fussball immer noch eine Männerdomäne ist. Männer haben aber auch das Gefühl, dass wir davon nicht so viel verstehen. Mein Liebling im Team ist Valentin Stocker. Er ist wirklich herzig.
Daniela Servadio
Der FCB hat keine schönen Spieler, aber Valentin Stocker spielt gut. Wie sie in England und am Donnerstag gespielt haben, das zu sehen, gehört schon fast zur Allgemeinbildung.
Cornelia Gabrielli
Mich beeindruckt Captain Marco Streller und ich mag seinen Schalk. Gratulation an das Team für die grossartige Leistung. Hoffentlich spielen die FCBler am 15. Mai den Final in der Amsterdam Arena.
Eliane Zeugin
Valentin Stocker sehe ich gerne spielen, und man kann gut mit ihm reden. Das Spiel war Nervenkitzel pur. Ich hatte danach Mühe, einzuschlafen, bin aber gestern mit einem Lächeln erwacht.
Jolanda Vogel
Alex Frei ist ein angenehmer Mensch, der für seine Meinung eintritt. Ein richtiger Eidgenosse samt militärischer Grundausbildung. Das sagt mir zu. Dennoch habe ich mich nicht gefreut nach dem Spiel. Das hat mit Murat Yakin zu tun. Er hat nach der Musterung die Kaserne in Liestal lächelnd verlassen und sich gefreut, dass er keinen Militärdienst leisten muss.
Maria Bernal
Alex Frei ist sympathisch und hat eine menschlich lockere Art. Er weiss, was er will. Das ist ganz wichtig. Zwar habe ich den Match gegen Tottenham nicht gesehen, aber mich über das Ergebnis gefreut. So etwas motiviert die Leute gerade in einer Zeit, in der man generell etwas negativ eingestellt ist.