Presseschau

Tages-Anzeiger vom 14.05.2013

Smiljanics Hand und Basels Sieg

Cupfinal 2002

Es war der 77. Cupfinal, und es hätte für GC und seinen Innenverteidiger Boris Smiljanic ein guter 12. Mai 2002 werden können. Zwei Tage vor dem Spiel war sein erstes Kind auf die Welt gekommen. Im St.-Jakob-Park fühlte sich GC mit dem 1:1 auf gutem Weg - bis zu dieser Szene in der 112. Minute.

Smiljanic hat die Bilder auch elf Jahre danach noch genau im Kopf. Wie Chipperfield GC-Goalie Borer ausspielte. Wie der Basler Offensivspieler danach den Ball in die Mitte hob. Und wie hinter Smiljanic unbedrängt FCB-Stürmer Tum stand - bereit für den Kopfball. Smiljanic sah den Ball «wie in Zeitlupe in der Luft». Er wusste, dass er den Treffer mit legalen Mitteln nicht mehr verhindern konnte. Deshalb wischte er den Ball mit der Hand weg. Es war keine gute Entscheidung: Er wurde mit dem Platzverweis und GC mit einem Penalty bestraft. Murat Yakin verwandelte. Der FCB siegte 2:1 und gewann das Double. Vorher war Basel 22 Jahre lang nicht mehr Meister gewesen. Und 27 Jahre lang nicht mehr Cupsieger. Unmittelbar nach der Partie sagte Smiljanic: «Die Basler sind uns näher gerückt, aber was auf dem Hardturm aufgebaut wurde, das kann man nicht in einer Saison nachholen.» Smiljanic, vierfacher Meister mit GC, wechselte wenige Monate nach dem Cupfinal zum FCB und kehrte 2007 zu GC zurück (mit zwei Meistertiteln und den ersten zwei Cupsiegen mehr). Der 36-Jährige ist seit vergangenem Sommer U-21-Assistenztrainer der Grasshoppers. Im Rückblick auf 2002 sagt er mittlerweile: «Was damals passierte, war die Wachablösung im Schweizer Fussball.» (ukä.)

Im Cupfinal 2002 war Smiljanic einer von fünf Spielern, die in ihrer Karriere bei GC und Basel unter Vertrag standen und in einer TA-Serie bis am Samstag zurückblicken. Der 5. Cupfinal zwischen den Teams (bisher ein GC-Sieg) ist am Pfingstmontag.

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