Basler Zeitung vom 01.12.2014
Der Verbannte
Zürich. Dass es bei einem grossen Kader, wie es sich der FC Basel leistet, namhafte Spieler geben wird, die nicht jene Einsatzzeit erhalten, die sie erwartet haben, das war vor der Saison klar. Inzwischen schälen sich einige Namen heraus, die sich nach den bisherigen Erfahrungen unter Trainer Paulo Sousa ernsthafte Gedanken um ihre Zukunft machen dürften. Arlind Ajeti etwa. Oder Giovanni Sio. Noch vor allen anderen aber Geoffroy Serey Die. Denn der Ivorer stand – obwohl gesund – am Sonntag wie schon bei den vorangegangenen drei Meisterschaftsspielen nicht im Kader, war dafür aber unter der Woche mehrmals beim Einzeltraining gesichtet worden. Das, während er zumindest bei den öffentlichen Viertelstunden in den Mannschaftstrainings vor dem Champions-League-Spiel gegen Real Madrid und vor dem FCZ-Match nicht anwesend war.
Vor Real hatte Sousa sogar bestätigt, dass Serey Die alleine trainiere. Nur konnte da noch gedacht werden, dass dies damit zusammenhing, dass er gegen die Madrilenen gesperrt war. Inzwischen jedoch wirkt das reichlich ungewöhnlich, sodass die Vermutung naheliegt, es handle sich um eine Bestrafung. Hat sich Serey Die etwa mit dem Trainer überworfen, dass er verbannt wurde? Oder ist er wieder in der Teamsitzung eingenickt? Das soll dem Ivorer, der kein Englisch spricht, gemäss verschiedenen Quellen bereits zu einem früheren Zeitpunkt der Saison passiert sein, worauf er auch schon Bekanntschaft mit der Tribüne machte.
So oder so: Vieles deutet darauf hin, dass Serey Die, dessen Vertrag im Sommer 2016 ausläuft, sein letztes Spiel im Dress des FCB bereits hinter sich hat. Zumal aus seinem Umfeld immer wieder zu hören ist, er strebe im Winter einen Wechsel an. Dazu passt, dass
Le Nouvelliste
ihn mit seinem vormaligen Club FC Sion in Verbindung bringt. Vorstellbar ist aber auch, dass es ihn in die Wüste zieht: Bereits im Sommer gab es für den Aufbauer ein Angebot aus Katar. olg/tip