Blick vom 03.07.2015
Kuzmanovic in Basel
Es gibt Fussballer, die würden für Geld durch den Ärmelkanal nach England schwimmen. Und es gibt Typen wie Zdravko Kuzmanovic, 27, neuer Chef im zentralen Mittelfeld des FC Basel. Statt den Millionen aus der Premier League (Aston Villa, Watford) zu erliegen, unterschreibt der serbische Nationalspieler beim Schweizer Meister. Für fünf Jahre. «Basel ist eine Herzensangelegenheit», sagt er.
Hier möchte er «für immer bleiben». Im Haus, das er im Alter von 19 Jahren gekauft hat. Im Haus, in dem seine Mutter noch heute wohnt. In Augst BL. Hier soll seine Tochter Sofija bald in den Kindergarten gehen, hier fühlt sich Ehefrau Marina Ruzic am wohlsten. Das Paar erwartet das zweite Kind. Marina ist Übersetzerin, stammt aus Salzburg und bat ihren Mann, an einen Ort zu wechseln, wo Deutsch gesprochen wird. «Als das Angebot des FCB kam, musste ich nicht überlegen.»
Dass er als Königstransfer unter Druck steht, macht ihm nicht viel aus: «Ich habe bei Inter gespielt, da hat man immer Druck.» Ein Handbruch warf ihn aus der Bahn, davor war er unter Coach Mancini gesetzt.
Das wird er auch unter Urs Fischer sein, nicht auszuschliessen, dass er zum Saisonstart die Binde trägt. Immerhin hat er als Vize-Captain der serbischen Nationalmannschaft Leadererfahrung gesammelt, auf dem Rasen wird seine Chefrolle im zentralen Mittelfeld unumstritten sein. «Ich will den jungen Spielern helfen», sagt Kuzmanovic. Stefan Kreis , Sandro Inguscio