Presseschau

Basler Zeitung vom 28.10.2015

Der Margelacker ist bereit für den FCB

Für den Cup-Achtelfinal von heute in Muttenz gibt es noch Tickets an der Abendkasse

Von Carole Gröflin

Muttenz. Flinke Hände sind auf der Sportanlage Margelacker in Muttenz am Werk. Die Bodenstücke der mobilen Stehplatztribüne werden die Treppen hochgetragen und montiert. Mit anpacken tut auch Manfred Wieland, der Präsident des SV Muttenz. Der Club aus der 2. Liga interregional empfängt heute immerhin den FC Basel, das passiert nicht alle Tage. Dass mit der Tribüne eine eigentliche Muttenzer Kurve im Stadion errichtet werden kann, erforderte auch den Segen der Gemeinde. Diese hatte Bedenken angemeldet, dass eine Tribüne die Leichtathletik-Rundbahn, die um das Spielfeld führt, beschädigen könnte.

Nachdem die Details an Sitzungen zwischen Verein und Gemeinde geregelt werden konnten, stand der Rampe nichts mehr im Weg. Diese nimmt nun unter der Herbstsonne Form an. Sie kommt auf der Kugelstoss-Anlage zu stehen. «Nun sollte alles klappen», sagt Wieland. Trotz Stress schwingt in seiner Stimme eine grosse Portion Vorfreude mit.

Auch Gemeindepräsident Peter Vogt fiebert der Partie entgegen: «Ich freue mich auf eine Neuauflage des Cupspiels von YB gegen den SV Muttenz.» Dieses fand 2012 statt und man sah dem Cup-Heimspiel auf dem Margelacker mit mehr Sorge entgegen als heute: Damals wurde befürchtet, dass rivalisierende FCB- und YB-Fangruppen aneinandergeraten könnten. Rund 3000 Fans waren vor Ort, die Stimmung war ausgelassen. Einschreiten musste die Polizei damals nicht. Sie war mit einem Grossaufgebot vor Ort, die Kosten von knapp 150?000 Franken bezahlte hierfür der Kanton. Die Partie war zuvor als Hochrisikospiel eingestuft worden.

Kosten für Polizeieinsatz offen

Die Ausgangslage von heute ist eine andere: Die Stadien der Gegner liegen rund einen Kilometer voneinander entfernt, man ist quasi Nachbar. Wie viele Polizisten der Baselbieter Polizei vor Ort sein werden, will Mediensprecher Nico Buschauer «aus polizeitaktischen Gründen» nicht sagen. Ebenfalls wenig in Erfahrung zu bringen ist zu den Kosten des Anlasses für den Veranstalter SV Muttenz: «Die Kosten der Polizei werden dem SV Muttenz gemäss kantonaler Gebührenverordnung in Rechnung gestellt», teilt Buschauer auf Anfrage mit. Die Rechnung richte sich nach dem effektiven Einsatz, die Höhe des Betrags könne deshalb erst nach dem Abschluss des Einsatzes definiert werden.

Einen Zustupf erhält der SV Muttenz aus dem Swisslos-Sportfonds. Der Regierungsrat habe auf ein entsprechendes Gesuch hin 6000 Franken gesprochen, heisst es auf Anfrage bei der Sportdirektion. Das ist die Hälfte der Summe bei der Partie gegen YB vor drei Jahren: Damals flossen 12?000 Franken aus dem Sportfonds.

Auch gewiss ist die Unterstützung aus dem Dorf: Laut Gemeindepräsident Vogt greift Muttenz dem Sportverein «mit einem guten, vierstelligen Betrag» unter die Arme – dieser sei unabhängig von einem allfälligen Support vonseiten des Kantons. Zudem stelle die Gemeinde materielle Hilfen wie etwa Absperr­gitter bereit.

Vogt ist heute Abend selber am Ort des Geschehens, um sein Team in Rot-Schwarz anfeuern. Er freut sich auf ein «Freundschaftsspiel», denn: «Auf dem Papier ist der FCB klar in der Favoritenrolle.» Dennoch hofft er auf einen guten Match, seine Prognose ist allerdings wenig optimistisch: «Ich tippe, dass der SVM 1:4 oder 1:5 verlieren wird.» Dabei orientiert er sich am Resultat im Cup-Sechzehntelfinal gegen YB: Der SV Muttenz unterlag YB mit 1:5. Hoffnungsvoller ist Vereinspräsident Wieland: «Wir gewinnen mit einem 1:0», sagt er verschmitzt. Ohne eine solche Einstellung und ein gewisses Selbstbewusstsein müsse man gegen den FC Basel gar nicht erst den Fussballplatz betreten.

Parkplätze werden knapp

Anpfiff ist heute Abend um 19.30 Uhr. Bereits sind 5000 Tickets verkauft, an der Abendkasse gibt es gemäss Wieland noch 500 bis 1000 Karten zu kaufen. Ein Stehplatz für Erwachsene kostet 20.80 Franken, ein Stehplatz für Jugendliche (6–16 Jahre) 10.60 Franken.

Da in der St.?Jakobshalle zeitgleich die Swiss Indoors stattfinden, werden die Parkplätze rund um Muttenz knapp sein. Präsident Wieland rät daher: «Am besten kommt man mit dem Bus, dem Tram oder dem Velo.» Die meisten Besucher dürften sowieso zu Fuss unterwegs sein.

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