Basler Zeitung vom 09.07.2016
Kevin Bua wechselt mit einem Vierjahresvertrag vom FC Zürich zum FC Basel
Von Oliver Gut
Basel. Der Name lag seit längerer Zeit in der Luft. Hat sich dort zunehmend verfestigt. Und findet sich ab sofort auf der Kaderliste des FC Basel: Kevin Bua wird das rotblaue Trikot des Schweizer Serienmeisters tragen. Er unterschrieb gestern einen Vierjahresvertrag, der bis Ende Juni 2020 Gültigkeit besitzt.
Der FC Basel nutzt damit eine Situation zu seinen Gunsten, die sich durch den Abstieg des FC Zürich wenn nicht per se ergeben, so doch zumindest stark akzentuiert hat. Dass ein jüngerer Spieler vom Format eines Bua keinen Sinn darin sieht, seine fussballerische Entwicklung in der Challenge League voranzutreiben, leuchtet ein. Entsprechend war klar, dass der 22-Jährige nach einer Saison mit 30 Spielen, sechs Toren und neun Assists einen Transfer anstrebt. Auch dann, wenn er erst ein Jahr zuvor vom Servette FC zum FCZ wechselte. Oder wie Bua das formuliert: «Ich dachte schon, dass es für mich besser ist, in der Super League zu spielen, wenn ich die Möglichkeit dazu habe. Ich glaube, der Präsident des FC Zürich hatte dafür auch Verständnis.»
Dieser Präsident heisst bekanntlich Ancillo Canepa. Und wenn da und dort zu lesen war, dass er für die Abtretung von Buas Transferrechten eine Entschädigung von vier bis fünf Millionen Franken erwartet, dann ist dies zu hoch gegriffen. Wer vermutet, dass der FCB rund zwei Millionen Franken an fixer Ablöse an den FCZ überweisen wird, kommt der Wahrheit nahe. Gut möglich, dass darüber hinaus Bonuszahlungen und eine Beteiligung an einem Weitertransfer vereinbart wurden.
Beim FC Basel haben sie Buas Werdegang schon länger verfolgt. Und bereits im vergangenen Herbst intern ernsthaft über den spanisch-schweizerischen Doppelbürger diskutiert. «Im Fussballgeschäft geht es um Opportunitäten und darum, ob man diese nutzt, wenn sie sich anbieten», sagt FCB-Präsident Bernhard Heusler.
Im Fall von Bua haben sich die Basler entschieden, die Gelegenheit zu nutzen, die sich im Sommer auftat. Und dies, obwohl das aktuelle Kader eine Verpflichtung eines weiteren Offensivspielers nicht als dringend erscheinen lässt. Warum? Weil sie beim FCB wussten, dass der Spieler sonst an anderem Ort sein neues Glück suchen wird. Und weil sie mutmassten, dass damit für Rotblau ein interessanter Profi für längere Zeit kein Thema mehr wäre.
Kommt Kevin Bua auch, weil Birkir Bjarnason geht? Jein. Es gibt zwar Interessenten, aber bislang keine Offerte. Zudem ist es so, dass der Isländer nicht die Signale aussendet, die vermuten lassen, dass er gehen will. Allerdings wissen sie beim FCB auch, dass bei jedem Profi gilt: Kommt die passende Hausnummer, ist die Welt schnell eine andere. Und dass dies in Anbetracht der Leistungen des Isländers im FCB-Dress und an der EM ein Szenario ist, dass man auf der Rechnung haben muss.
Noch mehr zu rechnen ist allerdings damit, dass der FC Basel schon bald den nächsten Neuzugang präsentiert. Die Verpflichtung eines Innenverteidigers steht ganz oben auf der Liste. Wie dieser Innenverteidiger heissen wird, ist bislang nicht bekannt. Nur Gerüchte sind hie und da zu hören. Und zuletzt, da machte der Name Eder Balanta die Runde. Ein 23-jähriger kolumbianischer Nationalspieler, der beim argentinischen Traditionsclub River Plate Buenos Aires verteidigt.