Blick vom 03.09.2016
Drama um René C. Jäggi
Andreas Böni , Felix Bingesser (Text) und Stefan Bohrer (Fotos)
Ein Mann sitzt mit Schussverletzung auf einem Stuhl im Park. Es handelt sich um Ex-Basel- und Kaiserslautern-Präsident René C. Jäggi!
Es ist Donnerstagmorgen um 9 Uhr, als die Staatsanwaltschaft des Kantons Basel-Stadt einen Zeugenaufruf startet. Sie schreibt: «Am 01.09.2016, kurz nach 06.00 Uhr, wurde in der Gellertstrasse, im Park des Bethesda-Spitals, ein schwer verletzter Mann aufgefunden. Die bisherigen Ermittlungen der Kriminalpolizei der Staatsanwaltschaft ergaben, dass Angestellte des Spitals einen Unbekannten vorfanden, welcher auf einem Stuhl im Park, in der Nähe der Villa Burckhardt, sass. Er wies eine schwere Schussverletzung auf. Kurze Zeit später waren die Polizei und die Sanität der Rettung Basel-Stadt vor Ort. Anschliessend wurde der Schwerverletzte in die Notfallstation eingewiesen.»
Und weiter: «Unter welchen Umständen der Mann verletzt wurde, ist Gegenstand der Ermittlungen. Ein Suizidversuch kann jedoch nicht ausgeschlossen werden.»
Nach BLICK-Informationen handelt es sich beim Schwerverletzten um René C. Jäggi (67). Um den legendären Präsidenten des FC Basel.
Es ist eine Blitzkarriere, die Jäggi macht. Mit 37 Jahren wird er CEO von Adidas. Mit 48 Präsident des FC Basel. Mit Gigi Oeri führt er den Klub zum Meister-Titel und wieder in die Champions League. Mit 54 übernimmt er dann den 1. FC Kaiserslautern in der Bundesliga.
Ein Leben in vollem Tempo. Noch heute sitzt er in verschiedenen Verwaltungsräten, ist ein grosser Judo-Fan. Ein weltoffener Mensch, der in Zürich und Tokio japanische Sprachen und Sport studiert hat.
Warum es zum Drama kam, weiss niemand. Offenbar wurde in der Nähe des Tatorts eine Schusswaffe gefunden. Schon am Donnerstagabend präzisiert die Staatsanwaltschaft, dass bei den Ermittlungen der Kriminalpolizei «keine Hinweise auf Dritteinwirkung bzw. einen Unfall vorliegen».
Einstige Weggefährten wie der ehemalige FCB-Star Murat Yakin (46) können es noch gar nicht fassen: «Diese Nachricht ist ein Schock!» Auch andere alte Freunde wie die beiden ehemaligen FCB-Spieler Massimo Ceccaroni und Mario Cantaluppi sind geschockt, beide hatten Jäggi erst kürzlich noch in Basel gesehen.