Presseschau

Blick vom 03.06.2017

FCB-Fans stürmen Platz

Hommage an Präsi Heusler

Stefan Kreis

Wie verabschiedet man einen Präsidenten, der für die erfolgreichste Ära der Vereinsgeschichte verantwortlich ist? Mit einem Blumenstrauss? «Nein, mit einem Platzsturm!» Denken sich zumindest die FCBFans. 74. Minuten sind gespielt, als die Muttenzerkurve das Spielfeld entert, vor die VIP-Logen steht und Bernhard Heusler mit Sprechchören feiert.

«Miteme Fäldsturm hets aagfange, miteme Fäldsturm hörts uff!», steht auf einem Transparent, Erinnerungen an den 13. Mai 2006 werden wach. Damals stürmten die FCB-Fans nach der 1:2-Niederlage in der Finalissima gegen den FCZ das Spielfeld und sorgten für die grosse Schande von Basel. Heusler vermittelte damals zwischen den Fans, setzte auf Dialog statt Repression.

Nun, elf Jahre später, erneut ein Platzsturm. Der friedlichen Art.

«Chapeau, Bärni», steht auf dem Banner.

Chapeau für acht Meistertitel in Folge,

Chapeau für unzählige internationale Highlights.

Chapeau für den Doublegewinn zum Abschluss! Und für den Rekordsieg im letzten Spiel.

Denn mit dem 2:1-Sieg gegen St. Gallen knacken die Basler zum Ende der Ära Heusler die 13-jährige Bestmarke von Christian Gross. 86 von 108 möglichen Punkte, nur zwei Niederlagen.

Ob das noch zu toppen ist? Das dürfte sich auch Heusler fragen, der Schatten, den der scheidenden FCB-Boss hinterlässt könnte grösser kaum sein.

Auch Urs Fischer hat kurz vor seinem Amtsantritt noch einmal ein Ausrufezeichen gesetzt, der Zürcher geht als Double- und Rekordsieger!

Und er gehört zwei Jahre nach seinem Amtsantritt endgültig dazu! «Fischer, eine vo uns», steht auf einem Transparent, der Zürcher geht zwei Jahre nach dem «Fischer-nie-einevo- uns-Plakat» als Gewinner.

Ebenfalls als Sieger geht Marc Janko. Auch der Österreicher wäre wie Fischer gerne beim FC Basel geblieben, muss den Klub jedoch verlassen. Die neuen Verantwortlichen wollen eine Blutauffrischung auch im Sturm. Sein Abschiedsgeschenk: Der Treffer zum 4:1. Mit der ersten Ballberührung. Kurzum: Der Abend ist fast zu kitschig um wahr zu sein.

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