Presseschau

Basler Zeitung vom 17.06.2017

Werner «Pips» Decker

Nachruf

Von Marcel Rohr

Basel.
In einem internen Trainingsspielchen gegen die erste Mannschaft habe ich den Auftrag, den dortigen Spielertrainer, einen gewissen Karli Odermatt, aus dem Spiel zu nehmen. Herr Decker steht am Rand des Trainingsplatzes und verwirft die Hände, nachdem ich zum zweihundertsten Mal von Herrn Odermatt ausgedribbelt worden bin: «I ha gmeint, du kasch schutte, Rohr!»

So war er, der Herr Decker. Ehrgeizig, humorvoll – aber knallhart. Einer der besten Fussballtrainer in der Region Basel, in den 80er-Jahren vielleicht sogar der beste. Wenn ein Spieler das Einlaufen nicht konsequent mitmachte, schickte er ihn nach fünf Minuten nach Hause: «Kasch morn wieder cho!» Decker liebte den Fussball. Bei Concordia, später in Pratteln und Laufen.

Und er hatte ein Auge für Talente. Anfang der 80er-Jahre holte er Ertan Irizik zu «Congeli» und bot ihm eine Lehrstelle in seiner Metallbaufirma Decker & Co an. Irgendwann brachte Irizik einen gewissen Murat Yakin ins Training mit, später Hakan. Bis heute gilt Decker als Ent-Decker dieser Topspieler. Wer ihn länger kannte wie ich, durfte ihm «Pips» sagen. Das war eine Ehre. Am Montag ist er im Lehenmattquartier verstorben. Ein Grosser ist gegangen.

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