Presseschau

Blick vom 13.07.2017

Manzambi & Pululu Die neuen Embolos

Das sind die kommenden Stars der Super - sie alle haben grosse Vorbilder

Stefan Kreis und Andreas Böni

Sie stammen aus Angola und treten in Basel das Erbe von Breel Embolo an: Neftali Manzambi (20) und Afimico Pululu (18).

Er habe es schon damals geahnt, sagt Johann Mazzoleni. Damals, als Neftali Manzambi bei den E-Junioren des FC La-Chaux-de-Fonds allen um die Ohren rannte. Mazzoleni: «Er war zwei Jahre jünger als seine Mitspieler und trotzdem der Beste.» Ähnliches ist aus dem elsässischen Mulhouse zu hören, wo Afimico Pululu bei der AS Coteaux Tor um Tor erzielte. Auch dort haben die Verantwortlichen früh gemerkt, dass da ein aussergewöhnlicher Spieler heranwächst.

Nun, ein Jahrzehnt später, sind die beiden talentierten Stürmer beim FC Basel ins Kader der ersten Mannschaft aufgestiegen – und sollen dort in die Fussstapfen eines gewissen Breel Embolo treten.

«Beide sind sehr, sehr talentiert, aber ich würde sie nicht als neue Embolos bezeichnen, weil wir komplett verschiedene Stile haben», sagt der Nati-Stürmer zu BLICK. Manzambi habe alle Anlagen, die man braucht, um sich durchzusetzen: «Er ist schnell, kopfballstark und körperlich weit. Eine Riesenmaschine.» Und Pululu? «Der hat von allem ein bisschen, das macht ihn unberechenbar. Seine Geheimwaffe ist sein linker Fuss.»

Ob die beiden ihre Qualitäten in dieser Saison überhaupt präsentieren können? Klar ist: Der Holländer Ricky van Wolfswinkel (28) ist vorne im Sturm gesetzt, nach den Abgängen von Seydou Doumbia und Marc Janko sind die Basler zudem auf der Suche nach einem weiteren gestandenen Angreifer. Möglich, dass sich sowohl Manzambi als auch Pululu noch gedulden müssen. «Geduld ist das Wichtigste», sagt Embolo. «Geduld und Gesundheit.» Keiner weiss das besser als Manzambi. Vor zwei Jahren bricht sich der Neuenburger das Bein – wer weiss, wo der 20-Jährige heute stehen würde, wäre er verletzungsfrei geblieben.

«Das kann niemand sagen», sagt sein Jugendtrainer Mazzoleni, der heute noch regelmässig Kontakt mit seinem Schützling unterhält. Klar sei, dass Neftali, der mit drei Jahren aus Angola nach Neuenburg kam, seinen Weg gefunden hätte. Auch wenn es als Fussballprofi nicht gereicht hätte. «Er steht mit beiden Beinen auf dem Boden, kommt aus einem bodenständigen Elternhaus.» Der Vater, ein Bahnmitarbeiter bei der SBB, habe seinen Sohn sehr gut erzogen. «Er hat immer betont, dass die schulische Ausbildung ebenso wichtig sei wie die fussballerische.» Deshalb absolvierte Manzambi nebenbei noch eine Bürolehre bei der Novartis. Auch Pululu, der im Alter von zwei Jahren aus Angola nach Frankreich kam, hat eine abgeschlossene Schulausbildung. Sein Vater, ein Elektroniker, habe dafür gesorgt, dass der Junge nicht nur Fussball im Kopf hat.

Am Ende hats trotz Doppelbelastung ins Kader der ersten Mannschaft gereicht. Ob das Duo schon in dieser Saison in die Fussstapfen seines berühmten Vorgängers tritt?

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