Basler Zeitung vom 18.09.2017
Der ehemalige FCB-Präsident Bernhard Heusler gehört neu der AG der Baselbieter Volleyballerinnen an
Von Thomas Wirz
Aesch. Sm’Aesch-Pfeffingen, die erste Adresse im regionalen Frauen-Volleyball, geht in seiner Organisationsstruktur neue Wege. Die bisherige GmbH mit Vereinspräsident Werner Schmid und Matthias Preiswerk, dem früheren Chef des EHC Basel, wird abgelöst und ersetzt durch eine Aktiengesellschaft (AG), in der Clubgründer Schmid sowie der frühere FCB-Präsident Bernhard Heusler und der Arlesheimer Mediziner Marc Troxler, ein eingefleischter FC-Basel-Anhänger, gleichberechtigte Aktionäre sind.
Das Gerücht, dass der langjährige Birstaler Vereinspräsident mit bekannten Persönlichkeiten aus dem Umkreis des FC Basel in engerem Kontakt stehe, wurde am Samstag kurz vor Beginn des Doppelkonzertes mit Anna Rossinelli und den Lovebugs offizialisiert. Nach der Vorstellung des neu formierten Nationalliga-A-Topteams orientierte Schmid die geladenen Sponsoren und Medienvertreter über die Veränderungen in der Vereinsleitung und übergab anschliessend das Wort den neuen Verwaltungsräten. Während der bisherige Sm’Aesch-Pfeffingen-Mitsponsor Troxler launig bemerkte, er sei «von Patron Schmid noch zu stärkerem Engagement verknurrt worden», sprach Heusler «von einem sportlich höchst erfolgreichen Verein, dessen Aufbauarbeit und Entwicklung ihn beeindruckt» hätten.
Die Ambitionen aufrecht halten
Später präzisierte der langjährige FCB-Präsident, dass er sein Engagement bei Sm’Aesch-Pfeffingen in beratender Funktion verstehe und operativ wohl nur wenig in Erscheinung treten werde: «Werner Schmid wird die zentrale Figur bleiben, Marc Troxler und ich werden ihm aber beratend zur Seite stehen und so gut wie möglich unterstützen.» Auf die Frage nach seiner Affinität zum Volleyball entgegnete Heusler schmunzelnd, er habe früher während seiner Schulzeit im Turnunterricht «meist Volleyball anstatt Fussball spielen müssen».
Immerhin habe er vor den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro die Beachvolleyballerinnen Isabelle Forrer und Anouk Vergé-Dépré mitbetreut und dabei erlebt, dass Volleyballerinnen schon für einen Zustupf von 4000 Franken dankbar seien. Sm’Aesch-Pfeffingens Präsident Schmid seinerseits fand vorerst lobende Worte für den grossen Einsatz des aus der GmbH ausgeschiedenen Matthias Preiswerk und blickte dann in die nähere und mittlere Zukunft: «Die neue Führungsstruktur ist eine grossartige Voraussetzung, um die sportlichen Ambitionen und die starke Verankerung in der Region aufrecht halten zu können.»
Josef Zindel wird Funktionär
Das Ziel der AG-Gründung ist denn auch klar. Auch dank den Kontakten des Duos Heusler/Troxler soll die Vernetzung mit dem vorwiegend regionalen Gewerbe noch verstärkt und so zusätzliche Mittel generiert werden. Will die Nummer zwei des Schweizer Frauenvolleyballs ihre Stellung hinter Volero Zürich behaupten und daneben weiter in ihre Nachwuchsakademie investieren können, braucht sie mittelfristig neue Geldgeber.
Auch dank den weiterlaufenden Sponsorverträgen und des eingeschossenen AG-Kapitals sollte zumindest das Nationalliga-A-Budget von rund 600 000 Franken für die in drei Wochen mit der Supercup-Partie gegen Volero beginnende Spielzeit 2017/18 gesichert sein. Nebst der personell veränderten Vereinsleitung, den schon bekannten Verpflichtungen von sechs neuen Spielerinnen sowie dem neuen dreiköpfigen Trainerteam (Headcoach Andreas Vollmer, Co-Trainer Alberto Chaparro und Athletiktrainer Alexander Stravs) gibt es im Umfeld der Birstaler Volleyballerinnen weitere Änderungen zu vermelden.
Die medizinische Betreuung geht vom Vitaliscenter zur Crossklinik über, und der neue Medienverantwortliche heisst Josef Zindel, seines Zeichens früherer Pressechef des FC Basel. In diesem neuen Sm’Aesch-Pfeffingen steckt als jede Menge Rotblau.