Der Landbote vom 20.09.2017
Aufgefallen
Eder Balanta, kolumbianischer Innenverteidiger des FC Basel, erhielt gestern den Bescheid, er sei für vier Spiele gesperrt. Für eine Tätlichkeit, die er am Sonntag im Cupspiel in Chiasso begangen hatte.
Silvio, brasilianischer Stürmer des FC Winterthur, erhielt gestern Bescheid, seine Sperre sei von vier auf drei Spiele reduziert worden. Er war eine Woche vor Balanta vom Platz gestellt worden für eine Tätlichkeit, die er im Meisterschaftsspiel gegen den FC... Chiasso begangen hatte.
Das alles ist keine Geschichte ohne Simone Belometti, 21-jähriger Linksverteidiger Chiassos. Er hat im vergangenen Februar, im ersten Spiel der Rückrunde, in der Challenge League debütiert – mit einem Tor zum 4:1 gegen den FCW. Er hat seither sämtliche Pflichtspiele Chiassos von der ersten bis zur letzten Minute bestritten, ausgenommen jenes, das er wegen einer Gelb-Sperre verpasste.
Andere aber verpassen Spiele, weil sie Belometti begegneten. Wie Silvio: In der 32. Minute auf der Schützenwiese stand der Winterthurer Kreso Ljubicic bereit, von links einen Corner zu schlagen. Da griff der Schiedsrichter ein, denn etwa zwölf Meter vor dem Tor lag Belometti am Boden, stand Silvio daneben. Silvio hatte dem Verteidiger eine gelangt, provoziert, weil ihm dieser auf die Zehen getreten war. Es war ein Aussetzer Silvios, der ihm nicht hätte passieren dürfen.
Eine Woche später waren im Cup im Riva IV 57 Minuten gespielt, als der Basler Renato Steffen bereit war, von links einen Corner zu treten. Da griff der Schiedsrichter ein, denn etwa zwölf Meter vor dem Tor lag Belometti auf dem Boden. Balanta war ihm so auf den Fuss gestiegen, dass der Platzverweis folgerichtig war.
Der FCB hat seinen Verteidiger für diesen Aussetzer bereits gebüsst. Aber eigentlich müssten auch die Basler an eine Einsprache denken, auf dass der Einzelrichter – wie eben im Fall Silvios – zum Schluss kommt, «die Annahme einer Provokation» lasse eine Reduktion der Sperre angemessen erscheinen. Und wer künftig gegen Chiasso spielt, wird bei der Besprechung der Standardsituationen mit Vorteil darauf achten, einen Mann gegen Belometti zu stellen, der seine Nerven im Griff hat. Heute ist es der FC Aarau. Dessen Trainer Marinko Jurendic konnte sich die Details vom Winterthurer Umberto Romano berichten lassen. Die beiden waren ja zusammen bei einem Lehrgang zur Uefa-Pro-Lizenz.
Während sie also in Muri bei Bern studierten, verabschiedete sich Gianluca Frontino gestern Nachmittag auf der Schützenwiese von seinen Winterthurer Kollegen. Seine Zukunft hat er bei Jurendics Aarauern. hjs