Presseschau

Basellandschaftliche Zeitung vom 04.02.2019

Zurück auf Kurs

Der FCB gewinnt zum Rückrundenauftakt mit 4:0 – van Wolfswinkel trifft dreifach

Céline Feller

Im Holländischen gibt es ein Sprichwort, das besagt, dass man immer nur so gut ist, wie das letzte Spiel war. Als Holländer ist Ricky van Wolfswinkel dieses Sprichwort bestens bekannt. Und wenn er es auf sich bezieht, wird er zum Schluss kommen, dass er sehr gut ist. Denn van Wolfswinkel hat mit dem FC Basel das erste Spiel der Rückrunde gegen GC absolut souverän mit 4:0 gewonnen. Zu verdanken hat der FCB dies einer guten Leistung, bei dem er das Spiel zu keiner Zeit aus der Hand zu geben drohte. Die Basler liessen dem Gastgeber keine Chance, sich in der Offensive zu entfalten. Entgegen kam dem FCB auch noch ein früher Platzverweis gegen die Gäste. Arlind Ajeti flog in der 26. Minute nach seiner zweiten Gelben und seinem zweiten dummen Foul vom Platz. GC spielte mehr als eine Stunde in Unterzahl.

Neben der Summe all dieser Dinge hat der FCB diesen diskussionslosen Sieg aber im Speziellen van Wolfswinkels Effizienz vor dem gegnerischen Tor zu verdanken. Der Holländer trifft gleich drei Mal: in der 19. Minute auf Zuspiel von Luca Zuffi, in der 36. auf Vorlage von Kevin Bua und in der 73. nach einem Pass von Valentin Stocker. In allen Aktionen wird der 30-Jährige von der GC-Defensive sträflich alleine gelassen und erzielt damit den ersten Hattrick für den FCB, dem er seit Sommer 2017 angehört. «Es ist natürlich ein super Gefühl, meinen ersten Hattrick gemacht zu haben. Hoffentlich ist es nicht mein letzter für Basel.» Seit er dieses Kunststück zum letzten Mal vollbrachte, sind eineinhalb Jahre verstrichen: Am 8. April 2017 traf er für Vitesse Arnheim gegen Heerenveen dreifach. «Das ist viel zu lange her», sagt er und lacht. Den Ball, den ein Hattrick-Schütze behalten darf, unter dem Arm. «Das ist eine schöne Belohnung für mich. Aber wahrscheinlich nimmt ihn sich morgen mein Sohn und schiesst damit zu Hause alles kaputt.»

Die Rückkehr in den Sturm
Van Wolfswinkel lacht an diesem eiskalten Sonntagnachmittag nicht nur aufgrund seines dreifachen Torerfolges, sondern auch, weil er wieder da ist, wo er in seinen Augen hingehört: im Sturmzentrum. Seit Marcel Koller Cheftrainer ist, hat van Wolfswinkel mit Ausnahme des ersten Spieles gegen GC (damals im Zweimann-Sturm mit Albian Ajeti) nur noch einmal in der Sturmspitze gespielt: beim blamablen Aus in Zypern gegen Apollon Limassol. Ansonsten musste der Holländer auf der rechten Aussenbahn aushelfen. «Es hat mich sehr gefreut, nach sechs Monaten erstmals wieder als Stürmer anfangen zu können.»

Den Platz im Sturm hatte in allen anderen Spielen unter Koller Albian Ajeti inne. Dieser musste erstmals – auch hier mit Ausnahme des Limassol-Auswärtsspiels – auf der Bank Platz nehmen und wurde später eingewechselt. Der 21-Jährige bewies aber auch unter diesen Umständen seine Qualitäten und erzielte fünf Minuten nach Betreten des Platzes in der 76. Minute den Treffer zum 4:0-Endstand.

Es ist ein deutliches und verdientes Resultat. Aber das Spiel gegen GC war kein wirklicher Prüfstein. Dem pflichtete auch Koller bei: «Es ist immer ein ganz anderes Spiel, wenn ein Team in Unterzahl spielt. Wir hätten zurückschalten können im Wissen, dass wir einer mehr sind. Aber das haben wir nicht. Wir haben weiter gut gespielt.»

Die Rückkehr zu Start-Siegen
Wie stark dieser FCB wirklich ist, bleibt schwer einschätzbar. Das werden erst die nächsten Spiele zeigen. Wichtig ist aber, dass der FC Basel zum ersten Mal seit zwei Jahren wieder so in ein Halbjahr gestartet ist, wie man sich das in Basel vorstellt: mit einem Sieg. Unter Urs Fischer gewann der FCB im Februar 2017 das erste Rückrundenspiel gegen Lugano damals ebenfalls mit 4:0. Auch damals erzielte mit Mohamed Elyounoussi ein Basler einen Hattrick.

Seither setzte es für die Basler nur Start-Niederlagen ab: erst gegen YB, dann gegen Lugano und zuletzt gegen St. Gallen. Fakten, die bei Raphael Wickys Entlassung mitgespielt haben. Das gestrige 4:0 ist ausserdem der höchste FCB-Sieg seit Mai 2018, als Rotblau das siegestrunkene YB mit 5:1 bezwang. Dennoch sei es wichtig, nicht abzuheben und das Resultat richtig einzuschätzen, mahnte Koller. Aber er sagt auch: «Der eingeschlagene Weg ist der richtige.» Und dieser Start in die Rückrunde eine Bestätigung dessen, was der FCB in der Vorbereitung gezeigt hat.

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