Presseschau

Blick vom 09.02.2019

Visionär Burgener

Das meint Blick

Andreas Böni Fussball-Chef andreas.boeni@ringier.ch

Es ist 2002, als 1860 München den 22-jährigen Jiayi Shao kauft. Sportlich ist der 22-jährige Chinese gut genug für die Bundesliga – aber vor allem ist er ein PRCoup. Wenn 1860 München spielt, schauen in China 230 Millionen Menschen zu.

230 Millionen Menschen. Der FC Basel wagt nun den Schritt nach Indien, das mit 1,39 Milliarden Einwohner ähnlich viele Einwohner wie China hat. Das ist reizvoll. Denn wenn es der FCB schafft, einige Millionen Inder emotional an den FCB zu binden, dann kann man das in der heutigen Zeit der Smartphones auch zu Geld machen.

Gerade, wenn man einen Inder ins Team einbinden kann. Man stelle sich nur mal vor, dass eine Million Inder einen Franken zahlen, um ein FCB-Spiel zu sehen – die Einnahme-Möglichkeiten wären nach oben offen.

Darum muss man Präsident Bernhard Burgener ein Kränzchen winden. Er denkt global, ob mit seiner Film- und Fussball-Vermarktung oder der Box-Champions-League. Wer seine Biografie kennt, ist überzeugt, dass er auch mit dem Indien-Deal Geld verdient.

Gewinner dieses Deals sind auch Xherdan Shaqiri, Granit Xhaka und Ivan Rakitic. Sie alle liebäugeln später mit einer FCB-Rückkehr. Da sie Stars in England und in Spanien sind, kennen sie die fussballverrückten Inder heute schon. Es verbessert ihre Verhandlungsposition, denn der FCB braucht sie als Zugpferde. Für Basel – und neu für den indischen Markt.

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