Presseschau

Der Rheintaler vom 11.02.2019

Fast alles passt

FC St. Gallen Nach dem 1:1 in Basel sagt Trainer Peter Zeidler, er hätte vor dem Spiel nicht für ein Unentschieden unterschrieben. «Unser Plan war auf einen Sieg ausgerichtet.»

Patricia Loher

Es gibt im Fussball Diskussionen, in denen man sich verlieren kann. Unterlief Nicolas Lüchinger in der Nachspielzeit tatsächlich ein Foulspiel, das am Ende zum Ausgleichstreffer des FC Basel führte? Oder war die Intervention an der Strafraumgrenze regelkonform? Hätte es gar keinen Freistoss geben dürfen? Die Meinungen waren auch 24 Stunden nach dem unterhaltsamen Spiel der St.Galler in Basel noch geteilt. Trainer Peter Zeidler aber mochte sich nicht auf die Diskussionen einlassen. Er sagte nur: «Man kann wohl alle Entscheide des Schiedsrichters an diesem Abend vertreten.»

Trotzdem konnte der Deutsche nicht verbergen, dass es ihn fuchst, den Vorsprung nicht über die Zeit gebracht zu haben. Und es sei auch nicht so, dass er vor dem Spiel für ein Unentschieden unterschrieben hätte. «Unser Plan war nicht auf ein Unentschieden, sondern auf einen Sieg ausgerichtet», so Zeidler. Nur hat St.Gallen das anspruchsvolle Auftaktprogramm in die Rückrunde in Anbetracht des Nachlassens im Herbst doch über Erwarten gut überstanden: Ein 3:1-Erfolg gegen den FC Zürich und ein 1:1 beim FC Basel dürfen sich sehen lassen. Zumal die Ausgangslage nach der Verschiebung des Heimspiels gegen die Zürcher für die St.Galler doch schwierig war. Die Regeneration kam zu kurz, die Beine waren lange schwer.

St.Gallen passt die Taktik an
Deshalb passten die Ostschweizer ihre Ausrichtung im St.-Jakob-Park den Umständen an. «Wir setzten auf eine Kontertaktik, da wir mit einbeziehen mussten, dass wir erst gerade am Mittwoch gespielt hatten», so der Trainer. «Und das ging ja beinahe auf.» In der 86. Minute lancierte St.Gallen einen Gegenstoss über Majeed Ashimeru, Axel Bakayoko schüttelte dank seiner Schnelligkeit den Gegenspieler ab und erzielte mit einem Chip sein erstes Super-League-Tor. «Das war eine Aktion mit einer hohen künstlerischen Note», so der Trainer. Die Führung der Ostschweizer war verdient, weil sie sich nach der Pause im Kollektiv gesteigert hatten und kompakter verteidigten. Basel kam jedenfalls nicht mehr zu derart guten Chancen wie noch in den ersten 45 Minuten, während der St.Gallens Torhüter Dejan Stojanovic zudem einen Penalty von Ricky van Wolfswinkel parierte. Wären die Gäste in Rückstand geraten, hätte es für sie aufgrund der Partie vom Mittwoch schwierig werden können, in dieses Spiel zurückzufinden.

Die Entwicklung des Teams stimmt den Coach optimistisch. Jeder werde immer besser. «Ich sehe Fortschritte und wie die Spieler unsere Forderungen immer mehr umsetzen.» In Basel gab Zeidler in der Innenverteidigung erneut dem erst 16-jährigen Leonidas Stergiou eine Chance. Zeidler fand, die Leistung des jungen Abwehrspielers sei noch besser gewesen als drei Tage zuvor gegen den FC Zürich. Beeindruckend ist in der Tat, wie nahtlos sich das Eigengewächs eingefügt hat. Stergiou blieb zwar, wie alle anderen auch, nicht fehlerlos, aber er trat mutig und abgeklärt auf. Zudem bot sich ihm in der 20. Minute auch eine gute Möglichkeit. «Wir müssen ihn langsam an die höhere Intensität heranführen. Sein Körper ist diese Belastung noch nicht gewohnt», sagte der Coach. So machten Stergiou, der Trainer Zeidler schon Anfang des Jahres an einem Hallenturnier von St.Gallens U18 in Deutschland beeindruckt hat, dann auch Muskelprobleme zu schaffen. In der 53. Minute wurde die Nachwuchshoffnung ausgewechselt.

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