Presseschau

Basler Zeitung vom 18.02.2019

Ein umstrittener Pfiff und ein Walliser Geist

Der Aufreger

Es ist die Szene, die dieses Spiel zwischen dem FC Basel und dem FC Sion entscheiden wird: Noah Okafor flankt in der 42. Minute in den Strafraum der Gäste, dort kommt Torhüter Kevin Fickentscher zuerst an den Ball, trifft danach aber auch Stürmer Kevin Bua und bringt diesen zu Fall. Es dauert ein paar Sekunden, dann zeigt Schiedsrichter Alain Bieri auf den Punkt – und damit beginnen die Diskussionen. Aufseiten der Gäste ist man sich ziemlich sicher, dass es sich um eine Fehlentscheidung handelt: Zur Halbzeit geht Sion-Präsident Christian Constantin zum Schiedsrichter und begleitet ihn in die Kabine. Und auch nach dem Spiel äussern sich Fickentscher und Trainer Murat Yakin zu dieser zentralen Szene. «Man sieht, dass ich den Ball spiele. Danach kann ich mich nicht in Luft auflösen – ich bin kein Geist», sagt der 30-Jährige. Und sein Trainer zweifelt nach der Partie gar den Sachverstand des Schiedsrichters an: «Wenn man die Flugkurve des Balls sieht, dann weiss jeder, der etwas vom Fussball versteht, dass es kein Penalty war.» Sie hatten wohl beide recht mit ihrer Meinung. Beim FCB wollte man gar nicht grosse über die Entstehung diskutieren, sondern freute sich, dass man den unverhofften Elfmeter zum Sieg nutzen konnte, nachdem Ricky van Wolfswinkel in der Vorwoche vom Punkt gescheitert war. Gegen Sion bieten sich gleich mehrere Kandidaten an: Kevin Bua, Zdravko Kuzmanovic, der laut seinem Selbstverständnis natürlich immer die erste Option sein müsste – und Luca Zuffi. «Ich habe mich gut gefühlt und wollte schiessen», sagt er, auch wenn er die Szene vor dem Pfiff gar nicht gesehen hat. Am Ende des Tages ist es ihm aber wohl auch ziemlich egal, ob der Elfmeter berechtigt war oder nicht. Hauptsache für Zuffi ist, dass er hat dem FC Basel den knappen Sieg gebracht hat. tip

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