Presseschau

Basler Zeitung vom 19.02.2019

Tendenziell pro Muttenzerkurve

Das Ergebnis der Internet-Umfrage zum FCB-Indien-Engagement und zur Protest-Aktion

Von Oliver Gut

Basel. Manchmal überholt der FC Basel sich und seine Anhänger selbst. Kaum war bei den Fans noch das Indien-Engagement der rotblauen Führungsspitze und der darauf folgende Protest der Muttenzerkurve im Heimspiel gegen den FC St. Gallen (1:1) das Thema, da hat diese Diskussion bereits den Ideen von Bernhard Burgener im Zusammenhang mit dem St.-Jakob-Park Platz machen müssen. Am Samstag hatte der Präsident des FC Basel in einem Interview in der BaZ sehr viel von dem bestätigt, worüber diese Zeitung bereits zuvor berichtet hatte – und dabei auch einen tieferen Einblick in seine Überlegungen gegeben.

Wie genau eine Umfrage zu diesem Thema ausfallen würde, darüber kann nur gemutmasst werden. Klarer umreissen lässt sich hingegen, wie die Indien-Pläne bislang in der Öffentlichkeit empfunden werden: 2210 Menschen gaben ihr Urteil ab. 70 Prozent sind der Meinung, dass der FCB seine Energie besser auf das Kerngeschäft – die Profifussball-Abteilung und deren Performance – legen würde, anstatt in Fernost auf den Fussball-Boom zu hoffen. Lediglich 30 Prozent sehen es so wie Burgener und finden es richtig, dass der FCB versucht, sich neue Einnahmequellen zu erschliessen.

Klar höhere Stimmbeteiligung erfuhr die zweite von der BaZ formulierte Frage: Gleich 3073 Menschen gaben ihre Meinung zum Protest der Muttenzerkurve kund, die zu Beginn des St.-Gallen-Spiels symbolträchtig und begleitet vom Banner «Es isch zum drvoo laufe» das Stadion verlassen und ihre Mannschaft erst nach der ersten Halbzeit wieder unterstützt hatte.

Die Solidarität mit dieser Aktion ist zumindest im Internet erstaunlich gross, was sich bei signifikant unterschiedlicher Stimmenzahl nicht allein mit einer Anti-Indien-Einstellung erklären lässt: 68 Prozent heissen die Art des Protests gut, da sie es wichtig finden, dass ein Zeichen gegen Indien gesetzt wurde. Lediglich 32 Prozent empfanden es als unangebracht.

Es lässt sich also sagen, dass diejenigen, die abgestimmt haben, zu gut zwei Dritteln die in der Muttenzerkurve vorherrschende Meinung zu Indien vertreten und die Aktion für gut befanden.

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