Presseschau

NZZ vom 25.02.2019

«Ich bin immer noch da»

Matchblatt

Valentin Stocker feiert das Comeback im FC Basel

brb. · Der Mann steht vor einem in der Mixed Zone, man möchte von ihm gerne wissen, wie er das alles einordnet, seine Rückkehr zum FC Basel, seine Rolle, die so ganz anders war als angedacht. Damals, als der FC Basel Valentin Stocker als Führungsspieler zurückholte, vor gut einem Jahr, als der FCB noch der grosse FCB war. «Und das möchten Sie jetzt in ein paar Sätzen erklärt haben, nach einem Spiel?», fragte er rhetorisch. 1:0 für Stocker. Wie im Spiel gegen Xamax. Stocker traf zum 1:0, als «Dosenöffner» bezeichnete der Stürmer sein Tor. Die Öffnung zum Sieg, vielleicht auch die Öffnung zu einem persönlichen Triumph. Über andere, über sich selbst. Stocker jubelte ausgiebig über sein schönes Tor, «ja, das wollte ich bewusst so, ich hatte das Gefühl, dass wir uns manchmal nicht richtig freuen über einen Torerfolg».

Natürlich konnte Stocker «das alles» nicht so einfach in ein paar Worte hüllen. Zu kompliziert ist das Ganze. Aber ein paar Dinge mochte er schon sagen, «ich mag das Direkte, das Offene». Nach einer Knie-OP fand Stocker den Tritt lange nicht. Neue Verletzungen brachen auf, behinderten ihn, und vielleicht noch anderes, aber Stocker fand nicht in die Rolle des Leaders, wie das andere von ihm erwarteten, er selbst wohl auch von sich. Man merkte im Gespräch, Stocker hatte einiges schlucken müssen in jüngster Vergangenheit, «aber ich bin nicht schuld an der Krise des FC Basel», man müsse aufpassen, «das Schicksal des FCB nicht zu personifizieren». Stocker ist ein Kämpfer, ein nickliger auf dem Platz manchmal, ein gestandener Professional mit langjähriger Erfahrung bei Hertha Berlin, als Schweizer Nationalspieler.

Jetzt scheint er sich aufzumachen, im FC Basel seinen Platz zurückzuerobern. Der Trainer Koller attestiert ihm «Freude und Engagement im Training», einzig «die Treffsicherheit» habe gefehlt, das Tor gegen Xamax könne weiter Energie freisetzen. Stocker kämpft, fühlt sich fit. «Ich bin immer noch da», sagt er, «egal, was ihr schreibt.» Welcome.

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