Presseschau

Basler Zeitung vom 25.02.2019

«Sitze nicht einfach aufs Bänkchen»

Aus dem Bauch
Valentin Stocker über seine Stellung im Team und seinen Torjubel
Neuchâtel.

Einmal, zweimal, dreimal ballte er die Faust. Als wolle er böse Geister vertreiben, brüllte er in die kälter werdende Neuenburger Nacht. Das 1:0 gegen Xamax war zugleich das erste Saisontor für Valentin Stocker, der am Samstag endlich so spielte, als ob er ein Jahr nach seiner Bundesliga-Rückkehr tatsächlich wieder richtig in Basel ankommen könnte.

BaZ:

Valentin Stocker, Ihr explosiver Torjubel wirkte, als ob viel von Ihnen abfallen würde.

Valentin Stocker:

Ich hatte in letzter Zeit das Gefühl, dass wir uns gar nicht richtig freuen, wenn wir ein Tor schiessen. Darum habe ich gedacht, wenn ich treffe, freuen wir uns mal richtig. Und klar, dieses Tor war für mich schon wichtiger als andere in meiner Karriere.

Wo stehen Sie derzeit in der Mannschaft? Gegen Xamax dürften Sie vor allem gespielt haben, weil Ihre interne Konkurrenz für die Cuppartie in Sion geschont wurde.

Ja, ich denke, dass es so gewesen ist (lacht). Ich war relativ lange verletzt, hatte danach aber gute Gespräche mit dem Trainer. Jetzt liegt es an mir, mich aufzudrängen.

Und wie fällt Ihr persönliches Fazit nach etwas mehr als einem Jahr in Basel aus?

Das ist etwas, das ich schlecht in ein, zwei Sätzen zusammenfassen kann. Ein paar Dinge kann man beeinflussen, andere nicht. Es gab unglückliche Situationen, auch merkwürdige Entscheidungen. Dinge, die ich nicht ganz nachvollziehen kann. Und auch Dinge, über die ich nicht reden kann, wenn ich dabei ehrlich bleiben will. Ich kam nach einer Knie-Operation nach Basel zurück. Wir brachten unsere Leistung nicht, wurden nicht Meister. Klar, dass da Kritik kommt. Aber ich denke nicht, dass ich alleine verantwortlich bin für die Situation des FC Basel.

Was verlangt Marcel Koller von Ihnen?

Gute Spiele, Tore, entscheidende Dinge. Ein bisschen wie heute, denke ich. Wir haben viele Spieler im Kader, jeder will spielen. Manchmal ist man enttäuscht, wenn man nicht spielt. Manchmal kann man es vielleicht auch nachvollziehen. Von daher ist alles okay. Aber es ist auch klar, dass ich nicht da bin, um die nächste Zeit einfach auf dem Bänkchen zu sitzen.

War der Cup in Ihrer Basler Zeit schon einmal derart wichtig wie momentan?

Wenn du immer Meister wird, ist es natürlich schwierig, den Cup als wichtiger zu erklären. Aber jetzt ist klar, dass wir alle Karten auf den Cup setzen. Wir brauchen Titel in Basel, wir wollen einen Pokal bei uns am Rhein. Darum wollen wir den Cupsieg. Komme, was wolle.

Wurde das in der Winterpause auch so thematisiert?

Definitiv, ja.

fra

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