Presseschau

Blick vom 28.02.2019

Stocker reisst Basel vom Hocker

Traumtor in der Verlängerung

Ausgerechnet der gebürtige Walliser Stocker! Und wieder steht ein Penalty am Beginn von Sions Cup-Out. Jetzt sieht das Wallis Rot(blau).

Alain Kunz

Es war doch alles klar. 2:0 führt Sion nach Grgics direkt verwandeltem Corner. 78 Minuten sind da gespielt. Bruno Morgado (21), ein Einheimischer, eine Entdeckung von Murat Yakin, hatte Sion in Führung gebracht und damit als Dosenöffner gewirkt. Es war die Initialzündung für eine total verrückte Schlussphase.

Den Basel zeigt Moral. Basel zeigt Willen. Basel kämpft. Und Sion hat Zock, den Unglücksraben, der auf der Position des Innenverteidigers eine Fehlbesetzung ist. Zuerst ist es Ajeti, der gedankenschneller ist als der Hüne aus Kamerun. Nur noch 1:2. Und alles wieder offen.

Der FCB macht Dampf. Okafor braust am linken Flügel durch. Er ist zu schnell für, der ihn mit einer leichten Berührung aus dem Tritt bringt. Schiri Klossner pfeift Penalty. In Sion werden Erinnerungen wach ans Spiel in Basel vor zehn Tagen mit dem klaren Penalty-Fehlentscheid, der das Spiel entschied. CC telefoniert auf der Tribüne. Penalty oder nicht? Der Entscheid ist diesmal okay. Damals blieb Luca Zuffi eiskalt. Er bleibt es auch gestern. 2:2. Alles beginnt von vorne.

Verlängerung. CC geht wie in solchen Fällen üblich aufs Feld. Motiviert. Dirigiert. Doch Sion ist platt. Zuerst rettet Goalie Fickentscher mirakulös gegen Ajeti, nachdem Zock, wieder er, den letztjährigen Torschützenkönig verloren hatte. Doch gegen Stockers Gewaltsschuss ist auch der exzellente Keeper chancenlos. Stocker, geboren in Visp. Vater Visper. Wieder mal der Mann für die entscheidenden Momente.

Vergessen ist da längst, was für ein zähes Ringen das lange war. Ja bis zu Morgados Tor. Zwei Mannschaften, die sich ineinanderverkeilen wie zwei Schwinger in den letzten Minuten eines Schlussganges am Eidgenössischen.

Defensiven, die praktisch keine Fehler begehen. Und Offensiven, die in den Mühlsteinen der Verteidigungslinien zerreiben. Ein einziger einiger-massen gefährlicher Schluss von Stocker in Halbzeit eins.

Dieses zähe Ringen fordert Opfer. Gleich zwei Mann müssen auf Basler Seite verletzt die Segel streichen: Van Wolfswinkel und Bua. Nur gut hat Marcel Koller auf diesen Positionen adäquaten Ersatz: Ajeti und Stocker.

Beide sind denn auch belebende Elemente im Spiel der Gäste. Und einer gar der Heilsbringer. Der Mann aus Visp.

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