Presseschau

Blick vom 01.03.2019

Reizfigur Stocker ist zurück

FCB-Matchwinner mit «Feuer in den Augen»

Valentin Stocker zeigt gegen Sion, warum er ein Entscheidungsspieler ist. Und keinen kaltlässt.

Alain Kunz

Ein Tor gegen Xamax. Zwei in Sion. Das sei schon ziemlich geil gewesen, sagt Valentin Stocker. Und als er so vor sich hin redet und redet, leert er eine Elektrolytenflasche, die mit einer Flüssigkeit gefüllt ist, die verdächtig nach Ovomaltine ausschaut. «Filmt ihr das?»

Stocker ist wieder on fire. Wie damals, als er als böser Junge und Provokateur die Liga aufmischte und Nationalspieler wurde. Der verträumte Blick eines Schwiegermutter-Traums, der keiner Fliege etwas zuleide tun kann. Dahinter ein Wolf, der alles tut, um zu gewinnen. «Das ist doch das Schöne am Fussball. Die einen versuchen etwas, kriegen mal was vom Schiedsrichter, mal nicht.

Und umgekehrt. Dann hats Emotionen drin. Und um das gehts doch: um Emotionen.»

Genau die hatte er oft vermisst zu Beginn der Spiele seiner Mannschaft. Auch im Tourbillon wars so. «Das sagte ich den Jungs auch, nach dem 0:2. Dass wir alle alles geben müssten, auch emotional. Und dass wir einfach mal ein Tor machen müssten. Einen reindrücken, irgendwie. Denn 2:0 ist ein gefährliches Resultat. Ein Tor, und plötzlich spürt man, dass es kippt.»

So kam es. Und dann machte Stocker diesen guten FCBAbend mit seinem Supertor zum 3:2 zu einem perfekten. «Ich hatte vorher aus guter Position auf Albian abgelegt. Und das nicht sehr gut. Da sagte ich mir: Nächstes Mal mach ich’s alleine. Und als er mir den Ball zurückspielte, da wusste ich: Ich schiesse! Denn ein Drib bling hätte ich mit meinen bald dreissig Jahren kräftemässig nicht mehr draufgehabt.»

Und während Stocker spricht, bedankt sich einer, wo es nur geht, dafür dass die Mannschaft dieses 0:2 aufge holt habe. Denn Jonas Omlin weiss genau, auf wessen Kappe das zweite Walliser Tor ging – dieser direkte Corner von Anto Grgic! Dass es dann Stocker war, der den Lapsus seines Luzerner Kumpels endgültig ver gessen liess, erstaunte den Goa lie nicht: «Vali kam super rein. Er brannte auf diesen Match. Ich habe das Feuer in seinen Augen gesehen!»

Und der FC Sion hat dieses Feuer gespürt.

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