Presseschau

Basler Zeitung vom 01.04.2019

Schiedsrichter Nikolaj Hänni: «Ups, da hat der Pfiff gefehlt»

Aus dem Bauch

In der 36. Spielminute der Partie zwischen dem FC Luzern und dem FC Basel legte Zdravko Kuzmanovic den Ball auf den Rasen und Luca Zuffi trat den Freistoss, den Albian Ajeti mit dem Kopf an Luzerns Torhüter David Zibung im Tor unterbrachte. Schiedsrichter Nikolaj Hänni entschied zuerst auf Tor. Doch Sekunden später aberkannte er dieses wieder. Zum grossen Unverständnis der Basler – aber zu Recht.

Nikolaj Hänni, was ist in dieser Szene passiert?

Ich habe auf Freistoss entschieden, dieser wird ausgeführt, allerdings hätte ich das Spiel zuvor erst freigeben müssen. Das habe ich nicht gemacht. Kurz darauf gebe ich das Tor, aber ich habe da schon gemerkt, dass irgendetwas nicht stimmt. Und dann kommt Luzerns Goalie David Zibung auf mich zu und ich realisierte: Ups, da hat der Pfiff gefehlt, das Spiel war nicht korrekt freigegeben. Demzufolge musste ich den Freistoss wiederholen lassen.

Auf den TV-Aufnahmen ist zu hören, dass Sie sehr wohl gepfiffen haben. Allerdings hatte da der Basler Zdravko Kuzmanovic den Ball noch in den Händen.

Ja, aber da wollte ich dem Spieler nur mitteilen, dass er vorwärtsmachen solle.

Ist es möglich, einen Freistoss freizugeben, wenn der Ball noch nicht am Boden liegt?

Nein. Denn es könnte ja sein, dass der Spieler den Ball nicht an die richtige Stelle legt. Ich will sehen, wo ein Spieler den Ball setzt. Und ab dem Zeitpunkt, da er auf dem Rasen liegt, kann ich das Spiel freigeben.

Wenn Basel das Spiel nicht gewonnen hätte, wären die Diskussionen um diese Szene noch sehr viel grösser gewesen.

Die Diskussion ist doch auch so riesig. Ich war beim Fernsehen, damit ist die Situation für mich schon gewichtig. Auf dem Platz habe ich sie allerdings einfach als Fehler wahrgenommen, wie Fehler halt immer passieren. Zum Glück habe ich ihn korrigieren können. Und ab dem Zeitpunkt der Korrektur war die Sache für mich gegessen. (saw)

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