Presseschau

NZZ am Sonntag vom 31.03.2019

FC Basel: Viel Geld trotz Misserfolg

Peter B. Birrer

Der FC Basel hatte 2018 kein gutes Jahr. Er verlor den Titel, leistete sich einen millionenschweren Trainerwechsel von Raphael Wicky zu Marcel Koller und verpasste obendrein die Europa League. Dennoch bleibt die Jahresrechnung positiv, was nicht auf sportlichem, aber auf transfertechnischem Geschick basiert. Dank den Wegtransferierten Manuel Akanji, Renato Steffen, Tomas Vaclik und Mohamed Elyounoussi nahmen die Basler 2018 brutto über 50 Mio. Fr. ein. Weniger Erfolg, dafür immerhin viel Geld.

Da die Uefa die Teilnahme an den europäischen Wettbewerben neuerdings mit einer zwingenden Teilveröffentlichung der Klubfinanzen verknüpft, kommunizierte YB am Freitag erstmals seit Jahren Zahlen. Die Berner erwirtschafteten 2018 80 Mio. Fr., wozu mehr als ein Drittel (29 Mio. Fr.) die Champions League beisteuerte. Die Basler kommen in ihrer konsolidierten Rechnung (Stadionbetrieb wie in Bern inklusive) auf 99 Mio. Fr. Für sie deckt der Transfer-Nettoerlös (35 Mio. Fr.) mehr als ein Drittel.

Obschon YB kräftig gewachsen ist, sind die Personalkosten in Bern (36,6 Mio. Fr.) immer noch deutlich tiefer als in Basel (52,3 Mio. Fr.), wo im Umkreis der ersten Mannschaft 65 Vollzeitstellen ausgewiesen werden. Das sind 27 mehr als bei YB.

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