Blick vom 04.04.2019

Campo-Traumtor verschärft FCZ-Krise

Nur GC ist 2019 noch schlechter als der FCZ

Überraschung nach dem Schlusspfiff! Nicht Chefcoach Ludovic Magnin stellt sich den Journalisten, sondern sein Assistent René van Eck. Magnin habe während des Spiels seine Stimme verloren. Überraschend ist das nicht, denn der FCZ-Coach hat allen Grund, lauthals rumzubrüllen.

Campos Heber zum 1:0 für Basel ist zwar wunderschön, aber schlecht verteidigt. Auch zuvor lassen die Zürcher Top-Chancen im Minutentakt zu. Erst scheitert Van Wolfswinkel mit einem nonchalanten Lupfer, dann vergeben Campo (mit der Hacke), Cömert (mit dem Kopf) und Frei (mit dem Fuss). Ein Tor von Marek Suchy wird wegen Foulspiel aberkannt, kurz vor dem Pausenpfiff scheitert Zuffi an Brecher.

Auch nach Wiederanpfiff sündigt der FCB im Abschluss. Sinnbild dafür ist Van Wolfswinkel, der nach 72 Minuten zweimal aus bester Position an Brecher scheitert.

Der ist noch der Beste einer insgesamt schwachen Zürcher Mannschaft. Die Elf von Coach Ludovic Magnin hat von den letzten zehn Spielen nur gegen Xamax und GC gewonnen – so wird nichts mit der Europa League. «Vor allem in der ersten Halbzeit ist unser Plan nicht aufgegangen», sagt Brecher nach dem Spiel. Was genau der Plan gewesen ist, will der FCZ-Goalie aber nicht verraten.

Stattdessen sucht Brecher das Positive: «Wenn Ceesay das Tor macht, kann das Spiel anders verlaufen.» Weil der FCZStürmer aber kurz nach der Pause frei an FCB-Goalie Omlin scheitert und die Basler praktisch im Gegenzug zur Führung treffen, bleibt der FCZ die zweitschlechteste Elf im Jahr 2019.

Nur die Grasshoppers sind noch miserabler ins neue Jahr gestartet. Ironie des Schicksals: Nächsten Samstag treffen sich die beiden Teams im Letzigrund zum Krisen-Duell. Alle drei bisherigen Derbys in dieser Saison hat der FCZ für sich entschieden. «Daran wollen wir anknüpfen», sagt Brecher.

Lässt seine Mannschaft auch gegen GC so viele Chancen zu wie gegen Basel, dann wird Magnin erneut seine Stimme verlieren. Stefan Kreis

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