Presseschau

Basellandschaftliche Zeitung vom 08.04.2019

Die Fussballweisheit und der Türöffner im Stadtderby

Der FC Basel U21 fährt in der Promotion League einen 3:0-Heimsieg gegen Brühl ein. Und im Basler 1.-Liga-Derby triumphiert der FC Black Stars beim BSC Old Boys mit 2:0

Alan Heckel

Wer die Tore nicht macht, kassiert sie. Dass diese Fussballweisheit nicht von ungefähr kommt, bekam die Promotion-League-Equipe SC Brühl zu spüren. Die Ostschweizer hatten in der Startviertelstunde gleich viermal die Möglichkeit, beim FC Basel U21 in Führung zu gehen. «In der Anfangsphase hatten wir etwas Glück», gab auch Arjan Peço zu. Was danach folgte, gefiel dem Trainer der Rotblauen hingegen viel besser: Tician Tushi enteilte nach einem Steilpass und nutzte in der 18. Minute die erste Chance der Heimelf. Kaum hatten die Basler nach dem Anstoss die Kugel erobert, folgte ein weiterer Ball hinter die Gäste-Abwehr. Wieder entwischte Tushi und wieder bezwang der Stürmer Gästegoalie Arianit Lazraj. Und als Captain Yannick Marchand weitere sechs Zeigerumdrehungen später aus 20 Metern ins Lattenkreuz traf, lag die Peço-Truppe dank einer optimalen Chancenauswertung 3:0 vorne.

Die St. Galler brauchten bis zur Pause, um sich vom Schock zu erholen. Doch auch nach dem Seitenwechsel vermochten sie ihre klaren Möglichkeiten nicht zu nutzen: Loris Pellegatta köpfelte an die Latte (55.) und Galvan Lovakovic neben das Tor (58.). Die Basler zeigten sich nun zwar nicht mehr so effizient wie im ersten Umgang, brachten den Heimsieg aber souverän ins Trockene. «Die Mannschaft hat den Vorsprung gut verwaltet», fand ein zufriedener Arjan Peço.

Chancenarmes Stadtderby
Deutlich weniger Spektakel bot das Basler Stadtderby in der 1. Liga. Das Duell zwischen dem BSC Old Boys und dem FC Black Stars spielte sich über weite Strecken im Mittelfeld ab, wo teilweise jenseits von gesunder Härte geführte Zweikämpfe das Bild prägten. Chancen gab es keine: Gästekeeper Steven Oberle hatte ein paar Flanken zu pflücken, während Antipode Christian Baldinger in der 41. Minute erstmals den Ball in die Hände nehmen musste.

Im zweiten Durchgang blieb alles beim Alten – bis zur 54. Minute: Dann konnte Black-Stars-Flügel Mergim Ahmeti nach einem Einwurf allein auf Baldinger ziehen. Der OB-Schlussmann gewann das Duell, doch drei Prellbälle später lag der Ball vor den Füssen Artan Shillovas. Der Mittelfeldspieler hämmerte das Spielgerät aus 22 Metern in den Winkel. «Wir brauchten unbedingt einen Türöffner – das war er», meinte der Torschütze. Nach einer Stunde doppelte der Leader nach: Ein Rrudhani-Freistoss flog an Freund und Feind vorbei in die weite Ecke, wo Seyfettin Kalayçi noch die Schuhspitze hinhielt und seinem Mitspieler den Treffer «klaute». Danach brachten die Gäste die drei Punkte mit der Souveränität eines Tabellenführers über die Runden.

Beim Tabellenletzten dagegen musste man sich mit der Tatsache trösten, dem Favoriten alles abgefordert zu haben. «Die Black Stars hatten die reifere Spielanlage, aber Grosschancen habe ich keine gesehen», analysierte Marco Walker. Allerdings galt Letzteres auch für sein Team, was dem OB-Trainer nicht entgangen war. «Wir haben zu wenig kreiert und unsere Standards waren nicht gut. Daran müssen wir in den nächsten Trainings arbeiten!»

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