Blick vom 08.04.2019

Baumann k. o. – Da Costa patzt

Lugano-Drama in Basel

Lugano holt einen Punkt, aber verliert Goalie Baumann. Sein Ersatz Da Costa sieht alt aus.

Stefan Kreis

Eine knappe halbe Stunde ist gespielt, als Lugano-Goalie Noam Baumann heftig mit FCB-Mittelfeldspieler Eder Balanta zusammenkracht. Baumann ist bewusstlos, wird minutenlang behandelt. Und möchte trotzdem weiterspielen.

«Das will jeder Spieler, aber es wäre fahrlässig gewesen», sagt FCB-Teamarzt Felix Marti. Der begleitet Baumann nach der Auswechslung in die Garderobe und trifft auf einen Mann, der völlig benommen ist. «Er hat sich nicht an den Zusammenprall erinnern können», sagt der Doktor. Anzeichen einer Gehirnerschütterung.

«Für mich war klar, dass ich ihn rausnehmen muss, auch wenn er weiterspielen wollte», sagt Lugano-Coach Celestini. Und bringt Ersatzgoalie David Da Costa.

Der wird von der Basler Muttenzerkurve wegen seiner FCZ-Vergangenheit mit nicht druckreifen Schimpftiraden begrüsst, bleibt zwar cool – lässt aber den Ball vorm 1:1 fallen. Marek Suchy profitiert.

Kaum zwingende Chancen

Zu mehr reichts dem FCB nicht. Lugano steht defensiv kompakt, ist aufsässig im Zweikampf, lässt kaum etwas zu. Und lässt die Basler, die 63% Ballbesitz haben, verzweifeln.

Und als Armando Sadiku in der 67. Minute aus 25 Metern mit einem satten Strahl zur Führung trifft, träumen die Tessiner gar vom Sieg. «Ein Sonntagsschuss am Sonntag. Den hat er einfach fantastisch getroffen», sagt FCB-Trainer Marcel Koller.

Seine Stürmer hingegen treffen nicht, kommen gar nicht erst zum Abschluss. 16 Schüsse geben die Basler ab, nur drei davon kommen aufs Tor, nur zweimal wirds richtig gefährlich. Immerhin sorgt Captain Suchy mit seinem Ausgleichstreffer dafür, dass die Basler im Jahr 2019 weiterhin ungeschlagen bleiben.

Mehr noch: Seit sich die Mannschaft hinter dem Rücken von Koller beim Präsidenten über den Trainer beschwerte, haben die Basler nicht mehr verloren. Seit 13 Spielen und 126 Tagen.

Noam Baumann sind solche Zahlen derzeit egal. Nach dem Spiel läuft er benommen an den Journalisten vorbei. Nur die Kopfschmerzen erinnern den Lugano-Goalie an den Crash mit Balanta.

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