Presseschau

Sonntagsblick vom 14.04.2019

Bittere Premiere für Forte

2 Punkte auf Xamax und Abwehrchef verloren

Ui, ui, ui, Uli! Zwar holt Uli Forte in einer wahren Abwehrschlacht einen Punkt in Basel. Sonst läuft alles gegen den neuen GC-Trainer.

MAX KERN (TEXT) UND BENJAMIN SOLAND (FOTOS)

Hat Uli Forte gestern die Schuhe von Thorsten Fink oder die von Tomislav Stipic angezogen? Auch dem dritten GCTrainer dieser Saison klebt offensichtlich das Pech an den Schuhen.

Das 0:0 von Basel sieht auf den ersten Blick zwar zufriedenstellend aus. Ist es aber gar nicht. «Ja, wir haben ein lachendes und ein weinendes Auge», sagt Forte, nachdem er zuerst offiziell seinem Ex-Klub YB zur Titelverteidigung gratuliert hat. «Wir können einen Punkt feiern, den wir hart erkämpft haben. Zwar brauchten wir auch ein bisschen Glück und Heinz Lindner mit einer Weltklasse-Leistung.» Und dann kommt das «Aber».

Ein sehr bitteres, gar ein doppeltes. Forte sagt nach seinem ersten Spiel an der GC-Linie seit Sommer 2013: «Aber Xamax hat gewonnen.

Dadurch haben sie den Abstand auf uns vergrössert.» Es sind jetzt bereits 7 Punkte Rückstand und das bei nur noch 7 Spielen. Forte: «Ich habe den Jungs gesagt, dass dies jetzt nicht unser Thema sein darf. Und ihnen versucht zu erklären, dass mit der Drei-Punkte-Regel noch viel zu holen ist. Doch beim Heimspiel nächste Woche gegen Thun ist ein Sieg jetzt fast ein Muss.»

Der zweite Genickschlag für Forte? In der 60. Minute muss sein Abwehrchef Nathan auf der Trage vom Feld. Erster böser Verdacht: Kreuzband- und Meniskusschaden! Forte sagt zwar: «Ich hoffe, die Bänder sind stabil geblieben.»

Der Brasilianer ist erst nach einer sechsmonatigen Pause (nach Knie-OP...) zurückgekehrt. Und verletzt sich wie unlängst Marko Basic. Der Teamleader kam nach zwei Kreuzbandrissen wieder. Lief noch unter Fortes Vorgänger Stipic volles Risiko. Und holte sich einen Muskelfaserriss.

Basel dominiert, aber...
Mit Basic und Nathan fehlen GC – neben dem überragenden Lindner – und Captain Sigurjonsson drei Team-Stützen. Ganz schlimme Aussichten für Forte. Der übrigens von der GC-Kurve nur mit einem Transparent empfangen wird. «100% GC – 0% Uli.» Der Basler Anhang entrollt auch ein Transparent. «Abstiegstubel? Das wär Forte!»

Die Bebbi sind seit gestern auch rein rechnerisch zum zweiten Mal in Serie nicht Meister geworden. Ihre Waffen sind gegen Fortes Beton zu stumpf. 32 Basler Schüsse, 8 davon aufs Tor. 17:3-Ecken für die Bebbi. Und am Schluss stehts 0:0. Koller, ehemaliger österreichischer Nati-Coach und mitverantwortlich, dass Lindner bei GC gelandet ist, sagt: «Natürlich kenne ich Heinz. Er hat einen hervorragenden Match gemacht. Er hat verhindert, dass wir den Sieg einfahren konnten.»

Zwar kommt GC-Joker Taipi in der 96. Minute noch zu einer Gross-Chance. Doch es wird nichts mit dem Siegestor für GC. Wer so tief im Sumpf steckt wie der Rekordmeister, landet selten einen Lucky Punch.

Forte ballt trotzdem die Faust. Und sagt: «Aufgeben ist kein Thema und auch keine Option.»

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