Presseschau

Basler Zeitung vom 15.04.2019

Zhegrova: Von der Strasse ins Joggeli

Der Aufreger

24 Minuten am 10. März beim 1:1 in Lugano – das war bislang der längste Einsatz von Edon Zhegrova für den FC Basel. Am Samstag jedoch, da war alles anders. Der 20-Jährige erhielt bei seinem vierten Pflichtspieleinsatz für den FCB erstmals die Möglichkeit, von Beginn an zu spielen. «Ich habe im Training hart gearbeitet und wurde nun dafür belohnt», sagte der Kosovare nach dem torlosen Remis gegen die Grasshoppers.

Seit dem 4. Februar steht der Mittelfeldspieler auf der Lohnliste des FC Basel. Nach seinem leihweisen Wechsel von Genk ans Rheinknie hat er sich erst beim Trainerstaff um Marcel Koller empfehlen müssen. Nun durfte er dem Basler Publikum zeigen, was er draufhat: eine vorzügliche Technik und viel Tempo. Es sei für ihn ein «grossartiges Gefühl» gewesen, vor den «fantastischen» Basler Fans einzulaufen. Und dass er bei seiner Startelf-Premiere nicht in die Rolle des Statisten schlüpfen wollte, zeigte der FCB-Akteur an diesem kalten Samstagabend schon früh: Auf links suchte er konsequent die Offensive und scheute sich auch nicht, in den Abschluss zu gehen. Eine erste Duftmarke setzte er, als er nach 17 Minuten einen Weitschuss knapp über das Zürcher Tor setzte. Dabei kam eine Schusstechnik zum Vorschein, die darauf hindeutet, weshalb Zhegrova bei seinen vorherigen Vereinen den Spitznamen «Kosovo-Messi» erhielt.

Nach dieser Aktion legte der Mittelfeldakteur einen Zacken zu, dribbelte, stiess in den Sechzehnmeterraum vor und schoss, doch spätestens bei GC-Keeper Heinz Lindner war Endstation (siehe Seite 30). Dennoch: Als Zhegrova nach 75 Minuten für Valentin Stocker Platz machte, gabs Applaus vom Publikum und Lob vom Trainer. Zhegrova, der schon früh als Ausnahmetalent gehandelt wurde, sagte, dass er es liebe, mit Speed und seiner Technik den Gegner unter Druck zu setzen. «Ich habe auf der Strasse Fussball spielen gelernt, das kommt mir nun zugute», erzählte er. Seine Visitenkarte hat Zhegrova nun bei Marcel Koller deponiert. In der Hoffnung, auch am Freitag in Sion von Beginn an spielen zu dürfen. (dw)

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