Presseschau

Basellandschaftliche Zeitung vom 15.04.2019

Die Folgen der fetten Jahre

Während Eray Cömert seinen Vertrag verlängert hat, steht bei Marek Suchy eine Einigung noch immer in den Sternen.

Céline Feller

Es ist die einzig gute Nachricht an diesem kalten Samstagabend. An einem Abend, an dem es der FC Basel nicht schafft, das Tabellenschlusslicht GC zu schlagen. An einem Abend, an dem der FC Basel damit den Young Boys den Titel schenkt. An einem Abend zum Vergessen. Bevor aber das Spiel angepfiffen wird, gibt der FCB bekannt, dass er den Vertrag mit seinem Eigengewächs Eray Cömert um zwei Jahre bis 2022 verlängert hat. «Ich freue mich riesig, weiterhin in diesem Stadion und vor dieser Kulisse spielen zu können», sagt der Innenverteidiger ins Stadion-Mikrofon. Kurz zuvor hatte er bei Sportdirektor Marco Streller das neue Arbeitspapier unterschrieben. Es ist das Ende monatelanger Verhandlungen, die phasenweise gar ganz auf Eis gelegt wurden, weil Cömert zu den vorgelegten Konditionen nicht unterschreiben wollte.

Der Champions-League-Vertrag

Während sich die Parteien Cömert und FCB gefunden haben, harzen die Verhandlungen bei Cömerts Konkurrent in der Innenverteidigung, Marek Suchy, weiter. Der Vertrag des Captains läuft am Ende dieser Spielzeit aus, die Zeit drängt. Da sich Suchys Vertrag nicht automatisch um ein weiteres Jahr verlängert hat – dafür hätte er eine gewisse Anzahl Spiele erreichen müssen, was aufgrund seiner schweren Verletzung in der Hinrunde nicht mehr möglich ist –, können die Bedingungen ganz neu ausgearbeitet werden. Heisst: Der FCB hat die Chance, die finanzielle Komponente der neuen Situation anzupassen. Denn beim FCB sind die fet ten finanziellen Jahre vorbei. Es soll gespart werden. Unter anderem bei den Löhnen. Suchy ist einer jener Spieler beim FCB, der einen sogenannten Champions-League-Vertrag hat. Dieser entspricht einer hohen Entlöhnung, die man sich nur mit den Einnahmen aus den internationalen Spielen leisten kann und will. Der neue Vertrag beinhaltet einen tieferen Lohn, lebt aber von den Prämien, die den Lohn erhöhen können. Suchy hat zugegeben, dass die Finanzen das Problem sind. Details wollte er nicht verraten. Klar ist aber, dass er nicht zufrieden ist mit dem, was der Klub ihm bietet. Er weiss, dass er in einer anderen Liga mehr verdienen könnte. Ob Suchy es Cömert gleichtut und bald einen neuen Vertrag unterschreibt, hängt davon ab, wie unbedingt er in Basel bleiben will. Hier, wo er sich zwar wohl fühlt, aber auch seit fünf Jahren in einer wenig attraktiven Liga spielt. Mit seinen 31 Jahren wäre es Suchys letzte Chance, noch einmal etwas Neues zu erleben.

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