Presseschau

20 minuten vom 16.04.2019

Die Berner Wachablösung nimmt immer konkretere Formen an

BERN. Die Young Boys erinnern mit der überragenden Titelverteidigung an den alten FCB. Ein Fünf-Punkte-Vergleich der beiden Schweizer Spitzenvereine.

Beim FC Basel dachte man im letzten Sommer, das Verpassen des Titels sei ein einmaliger Ausrutscher. Der FCB fand sich seither aber nicht wieder. YB machte indes alles richtig. Die Berner haben den Branchenprimus nicht nur in der Tabelle hinter sich gelassen. Auch in einigen anderen Bereichen stehen die Young Boys heute besser da. EVA TEDESCO

Die finanzielle Situation

Der FCB schrieb 2018 einen Gewinn von ca. 1,7 Millionen. 17 Millionen waren es bei YB. Da der FCB noch über 35 bis 40 Millionen Reserven verfügt, steht er gut da. Ein weiteres Jahr ohne Europa – und der FCB rutscht in die roten Zahlen. Erreicht YB 2019 die Champions League erneut, werden sich die Berner rasch nähern.

Die Marktwerte

Meistertitel und die Aussicht auf die Königsklasse wirken auf die Marktwerte wie Brandbeschleuniger. Mbabu, Sow, Lauper, Aebischer, Lotomba – das YB-Kader ist gespickt mit Talenten, die Millionen einbringen können. Und beim FCB? Da fallen einem höchstens Ajeti und Okafor ein. Der aktuelle Marktwert der Berner: 78 Mio Franken. Der der Basler: 54 Mio. Franken. Die Wachablösung hat längst stattgefunden.

Die Infrastruktur

Trainingsfelder sind rar, die Möglichkeiten auf der Allmend gegenüber dem Stadion (gehört der Stadt Bern) schlecht. YB hätte gern vier Plätze und ein Garderobengebäude, damit man nicht im Stadion auf Kunstrasen trainieren muss. Gibt es nicht. Punkto Infrastruktur ist der FCB absolute Spitze – und wird es noch lange bleiben.

Die Zuschauerzahlen

Ins Zuschauerranking ist Bewegung gekommen. 25 135 Fans sahen die bisherigen 14 YB-Heimspiele. Beim FCB (15 Heimspiele) sind es 24 777. Im Vergleich zum Vorjahr setzte Rotblau nur noch rund 20 000 Saisonkarten ab. In Bern setzte man den Rekordwert von 18 000 Saisonabos ab – auch dank der Champions League.

Die sportliche Führung

Das Sagen hat Sportchef Christoph Spycher. Er ist die prägende Figur. Besitzer Hansueli Rihs hält sich im Hintergrund. Beim FCB gibt es mit Sportchef Marco Streller auch das «Gesicht», das gegen aussen repräsentiert, und auch einen Besitzer (Bernhard Burgener), aber nicht den Eindruck einer Einheit. Dafür ein Kommunikationswirrwarr

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