Walliser Bote vom 20.04.2019
FC Sitten | Eine unterirdische Halbzeit und ein effizienter Gegner führen zu verdienter Heimniederlage
Der FC Sitten verliert sein Heimspiel gegen den FC Basel mit 0:3. Basel genügte dafür eine abgeklärte Leistung. Das Heimteam liess alles vermissen, was es in den letzten fünf Spielen noch auszeichnete.
David Taugwalder
Der FC Basel ist beliebig geworden, ja fast langweilig im Vergleich zu seinen Glanzzeiten. Er befindet sich in einer Findungsphase, sucht nach der Selbstverständlichkeit vergangener Jahre. Die Basler sind aber immer noch die klare Nummer 2 im Land, die Qualität des Kaders reicht aus, um 80 Prozent der Mannschaften in dieser Liga zu dominieren. Das gilt erst recht, wenn der Gegner im eigenen Stadion derart uninspiriert, mutlos und fahrig auftritt wie gestern der FC Sitten. Nichts war zu sehen von den zuletzt ansprechenden Auftritten, die in immerhin 11 Punkten aus fünf Spielen mündeten.
Harmlose Sittener Offensive
Auf der rechten Seite bekam Fortune überraschenderweise den Vorzug gegenüber Adryan. Und dieser Fortune war in der ersten Hälfte noch der Auffälligste auf Walliser Seite. Dreimal wurde es zumindest annähernd gefährlich vor Gäste-Torhüter Omlin – immer war der 20-jährige Franzose beteiligt. Am gefährlichsten wurde es in der 22. Minute, als er über 20 Meter hinweg alle Freiheiten genoss und mit seinem Abschluss das Tor nur knapp verfehlte.
Und sonst? Kasami war mit seinen vielen Ballverlusten ein Ärgernis, Lenjani praktisch nicht zu sehen. Und ein Uldrikis hing 45 Minuten in der Luft. Bei Basel lief viel über den agilen Kalulu, der Morgado vor grosse Probleme stellte. Die Pausenführung der Basler war verdient, zu schwach präsentierte sich das Team von Trainer Murat Yakin.
Starke 15 Minuten nach einer Stunde
Erst nach einer Stunde erwachte das Heimteam. Aus dem Nichts und nach einer Flanke von Kasami aus dem Halbfeld war es Lenjani, der alleine vor Omlin zum Abschluss kam, diesen aber anschoss. Es hätte der schmeichelhafte Wendepunkt in dieser Partie sein können. Kurz darauf waren es Toma und Kasami, die Torhüter Omlin zu zwei spektakulären Paraden zwangen. Das wars dann aber auch schon an offensiver Walliser Herrlichkeit. Die Schluss-Viertelstunde war fest in Basler Händen. In der 79. Minute liess Schiedsrichter Schnyder weiterlaufen, als Zock gegen Riveros das Bein stehen liess. Sieben Minuten später zeigte der Unparteiische dann doch auf den Punkt, als Zock einen Basler Abschluss mit der Hand ablenkte. Zuffi verwandelte sicher und sorgte damit für die Entscheidung.
Verpasste Chance
Das unglückliche Eigentor von Grgic war dann ein Tor zu viel – weil Basel über weite Strecken nicht überragend war, sondern nur sein Programm abspulte.
Das und vorne ein Stür-mer wie Van Wolfswinkel, der mit seiner Effizienz den Weg zum Gäste-Sieg ebnete, reichten aus, um enttäuschende Sittener doch klar in die Schranken zu weisen. Auf Seite der Walliser funktionierte weder das zuletzt oft praktizierte hohe Anspiel auf Uldrikis noch der letzte Pass in die Schnittstelle.
Ein schwacher Abend, an dem die Sittener es verpassten, ihren vierten Rang zu untermauern und die letzten fünf ansprechenden Auftritte vor einer diesmal grossen Kulisse zu bestätigen.